The Dark Times
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Die Zaubererwelt befindet sich im Jahre 1977 also im 7. Jahr der Rumtreiber. Komm in unsere Welt und sieh sie dir an!
 
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 1. Stunde bei Professor Eisenstein

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Arcadia Silverspur
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Valentin Riddle
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BeitragThema: 1. Stunde bei Professor Eisenstein   1. Stunde bei Professor Eisenstein EmptyDi Nov 18, 2014 11:27 am

Das Klassenzimmer für Alte Runen hat einen neuen Meister: Professor Victor Eisenstein, Koryphäe auf dem Gebiet der Runen, hat die vacante Stelle angetreten. Die Schüler sind nervös, mitten im letzten Jahr einen neuen Lehrer zu bekommen könnte sich für den ein oder anderen als fatal erweisen.

Und was ist mit Sirius Black geschehen? Der junge Gryffindor wurde am Abend des auf den Ball folgenden Tages im Verbotenen Wald aufgefunden, ohne Bewusstsein, ohne jedes Anzeichen einer äußeren Verletzung.
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Victor Eisenstein
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BeitragThema: Re: 1. Stunde bei Professor Eisenstein   1. Stunde bei Professor Eisenstein EmptyDi Nov 18, 2014 11:32 am

Mit langen, zügigen Schritten durchquerte Victor Eisenstein die Korridore zwischen seinem Büro und dem Raum, der für den Rest des Schuljahres sein eigentlicher Arbeitsplatz sein sollte. Sein Unterricht sollte planmäßig in sieben Minuten beginnen. Tatsächlich würde es noch zwölf Minuten dauern. Zumindest heute, nur dieses eine Mal.

Man konnte nicht davon sprechen, dass der noch junge Mann, der die ihn umströmenden Schüler zumeist um weit mehr als nur einen Kopf überragte, sich darüber freute, seine Zeit an Siebtklässler zu verschwenden, die sich ohnehin nicht für sein Fach interessierten und nur auf möglichst leicht erworbene Abschlussnoten aus waren.
Überhaupt hatte er niemals geplant, an den Ort seiner eigenen Schulzeit zurückzukehren. Die magischen Universitäten in Berlin und Budapest, ja sogar das Semester in Boston, hatten ihm bedeutend mehr zugesagt als die von Kleingeisterei und Zügellosigkeit geprägten Jahren in Hogwarts.

Aber leider hatte der Mäzen der Forschungsgruppe, welcher Eisenstein nach seinem Hochschulabschluss beigetreten war, die Förderungen eingestellt, nachdem sie aus der mongolischen Einöde nicht mit den erhofften Kunstschätzen zurückgekehrt waren. Ein Banause und Prolet war das, daran bestand kein Zweifel, für die neugewonnen Erkenntnisse hinsichtlich des ersten Winkels im vierten Vokal des Orchonalphabets hatte er sich keinen Deut interessiert. In Folge dieses mittelschweren Debakels war Victor nach Edinburgh gereist, um sich im Kreise seiner Familie von den Widerwärtigkeiten der kontinentaleuropäischen Zaubereroberschicht zu erholen. Wie hatte der Großvater immer gesagt? Im 18. Jahrhunder war alles besser.
Nun, Walther Eisenstein, Victors Vater und amtierender Patriarch der Familie, war nicht begeistert gewesen. Er würde sich nicht angucken, wie sein Sohn sein Talent verkümmern ließe. Das war die freundliche Umschreibung für „Ein Mann unserer Familie muss arbeiten“ gewesen. Schon fünf Tage nach seiner Ankunft in Schottland hatte Eisenstein vor Albus Dumbledore gesessen und erklären müssen, wieso er die einzig logische Wahl für den neuen Lehrer in Alte Runen sei. Gott weiß, welche Freunde sein Vater dafür angeschrieben hatte. Es war aber auch ein lästiger Zufall, dass der ursprünglich angeworbene Lehrkörper mitten im Schuljahr diesen tragischen Unfall in Hogsmeade erlitten hatte. Und das keine Woche, nachdem Victor seinen Vater per Telegramm in Kenntnis von seiner vorläufigen Rückkehr auf die Insel gesetzt hatte.

Hilft dir jetzt alles nichts, Victor. Zumindest hast du Zugriff auf eine umfangreiche Bibliothek und deinem Lebenslauf wird es auch nicht schaden. In einem Jahr sitzt du dann in Kashmir und philosophierst mit deinen Freunden über den Ursprung der avestischen Keilschrift. Wenn Hermann wirklich in den mitteleuropäischen Geldadel einheiratet, sind unsere finanziellen Sorgen gelöst, dann erfüllen wir uns die Träume aus Studienzeiten.
Eisenstein schreckte aus seinen Gedanken auf, als er die Tür zum Klassenraum erreichte. 30 Sekunden vor Unterrichtsbeginn las er auf seiner Taschenuhr ab. Er betrat den Raum, musterte flüchtig die schon anwesenden Schüler und setzte sich hinter das Pult. Die nächsten fünf Minuten schrieb er gedanklich an seinem Aufsatz weiter, den er kommenden Monat zu veröffentlichen gedachte. Einige Nachzügler tröpfelten noch in die Klasse, verwundert, dass der Unterricht noch nicht begonnen hatte. Erstaunlicherweise schien der Kurs vollzählig zu sein, als der Lehrer um Punkt fünf nach 11 aufstand und seine Stimme erhob.

„Guten Morgen. Mein Name ist Victor Eisenstein. Ich freue mich, Sie zu Alte Runen begrüßen zu dürfen. Dass Sie heute nicht Professor Ashton vor sich haben, ist dem Umstand geschuldet, dass man im St. Mungo’s Hospital noch nicht Herr über seine inneren Blutungen werden konnte. Ich werde ihn in diesem Jahr vertreten. Damit dieser Kurs fruchtbar für jeden von Ihnen ist, werde ich nun erklären, wie ich den Unterricht gestalten werde. Als ehemaligem Schüler dieser altehrwürdigen Institution ist mir bewusst, dass die meisten unter Ihnen sich für Alte Runen entschieden haben, weil sie glauben, mit wenig Arbeit an zumindest passable Noten zu gelangen. Tatsächlich ist dieses Fach in der eigentlich gebotenen und wunderbaren Tiefe für die Karrieren, die Sie einschlagen werden, hochgradig irrelevant. Es wäre deshalb eine Verschwendung von Lebenszeit Ihnen beizubringen, dass die germanische und die alttürkischen Runen trotz scheinbarer Gemeinsamkeiten in keinster Weise miteinander verwandt sind. Oder darüber zu sprechen, was wir aus den Legenden der Xiongnu lernen können. Stattdessen bringe ich Ihnen einige profane Versiegelungs- und Bannzauber der ersten vier Ebenen bei, auf dass Sie die Abschlussprüfungen bestehen. Lassen Sie sich aber der Vollständigkeit halber gesagt sein, dass Sie mit der hier vermittelten Praxis nicht einmal hinter den Tresen einer Gringrotts-Außenstelle springen können, ohne ein Ticket in die siebte Hölle zu lösen. Von der Überebene der Verbotenen Stadt möchte ich gar nicht erst anfangen. Kurz gesagt: ihr UTZ in Alte Runen taugt bestenfalls als Kaminanzünder.“ Einige Schüler begannen zu kichern. Eisenstein taxierte sie mit einem eisigen Blick und prompt herrschte wieder Ruhe.

„Dennoch! Ordnung muss sein und ich nehme meinen Auftrag Sie zu bilden sehr ernst. Mit eingeschlossen ist darin der Wunsch, Ihnen Anstand und Disziplin beizubringen, falls Ihre Eltern das bis heute versäumt haben sollten. In diesem Raum sind alle Häuser vertreten. Sie bilden eine Schicksalsgemeinschaft. Aus dem Hauspokal habe ich mir schon zu meiner Schulzeit nicht viel gemacht. Bei mir können Sie keine Punkte für Ihr Haus gewinnen. Wohl aber können Sie welche verlieren. Spannend ist nur der Umstand, dass ich für eine im Unterricht begangene Störung nicht bloß dem Haus des Missetäters Punkte abziehe, sondern auch allen anderen in gleichem Maße.“ Ein Raunen und Murren erhob sich im Raum.
Eisenstein schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. „Ruhe! Beschweren Sie sich beim Schulleiter oder beim Ministerium über mich; oder besser – stören Sie nicht! Weiterhin dulde ich keine Unpünktlichkeit. Heute habe ich fünf Minuten gewartet, damit ein jeder anwesend ist. Ab sofort werde ich aber die Tür dieses Raumes mit dem letzten Schlag der Glocke versiegeln. Wer dann nicht im Klassenzimmer ist, versäumt den Unterricht. Darüber führe ich selbstverständlich Buch. Zu guter Letzt noch etwas: ich lasse wöchentlich Tests schreiben. Zur Vorbereitung darauf, lesen Sie die am Ende jeder Stunde angekündigte Literatur. Auf diese Art und Weise lernen Sie zumindest ein wenig Theorie. Die Ergebnisse Ihrer Tests bilden zu 50 Prozent die von mir vergebene Gesamtnote. Der Rest besteht aus mündlicher und praktischer Mitarbeit. Ich rufe niemanden auf, der sich nicht meldet. Wenn Sie also nur aufs Bestehen aus sind, schreiben Sie einfach in jedem Test eine Eins, dann müssen Sie im Unterricht nicht mitarbeiten.“
An dieser Stelle umspielte ein flüchtiges Lächeln Eisensteins Mundwinkel. Natürlich würde es völlig unmöglich sein, seine Tests besser als Zwei zu schreiben, wenn man nicht außergewöhnlich viel Zeit in sein Fach investierte. „Haben Sie meine Regeln begriffen? Gibt es noch Fragen?“

Er blickte in die Runde, noch schien keiner der Anwesenden etwas mit der Situation anfangen zu können, aber Victor war klar, dass sich irgendein Störenfried finden würde und den wollte er lieber gleich zu Beginn abkanzeln.
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BeitragThema: Re: 1. Stunde bei Professor Eisenstein   1. Stunde bei Professor Eisenstein EmptyMi Nov 19, 2014 7:14 am

Keiner drehte sich um, als die Ravenclaw den Raum betrat. Innerhalb von Sekundenbruchteilen hatten ihre Augen den Raum durchblickt und sich einen der noch vielen, leeren Tische ausgesucht, der ihr am angenehmsten erschien. Vorne, doch nicht zu präsent, als dass sie Objekt für Blicke in ihrem Rücken werden würde. Mit kurzen Schritten hatte sie den Platz erreicht, welchen sie als den ihrigen auserwählt hatte und legte ihre Sachen auf der Holzplatte ab, ehe sie sich auf dem Stuhl niederließ. Es würde noch eine ganze Weile dauern bis der Unterricht begann und so schlug die wissbegierige Schwarzhaarige ein Buch für Geschichte der Zauberei auf. Kaum hörbar seufzte sie, als sie die alten, halb ausgeblichenen und halb vergilbten Seiten zwischen ihren Fingern spürte. Gab es ein herrlicheres Gefühl, als das kühle, verheißungsvolle Papier zwischen den Fingern? Beinahe zärtlich strich ihr Blick über das Erscheinungsbild des Buches. Zeile um Zeile, Wort für Wort neues Wissen. Erkenntnis, welcher sie sich mit jeder neuen Seite annehmen konnte und das einzige Mittel, welches ihren verfluchten Kopf für den Moment beruhigen konnte. Der Duft nach jahrealter Tinte und dem Versprechen nach Heilung breitete sich aus und die blauen Augen öffneten sich langsam.
Ungewiss wie viel Zeit vergangen war, zuckte die Siebtklässlerin zusammen, als die Tür sich mit einem Knarzen öffnete, um anschließend in ihr Schloss zurückzufallen. Eine Schülergruppe betrat quatschend und lachend den Raum und kündigte an, dass es nicht mehr allzulang dauern konnte bis der Unterricht begann. Ihre Vermutung bestätigte sich keine Sekunde später, als schon das nächste Grüppchen den Raum betrat und sich die Schüler langsam aber sicher häuften. Ohne Aufzuschauen blickte Valerie stumm auf ihren Tisch, als sich die Tür ein weiteres Mal öffnete und die Schülergespräche zum größten Teil verstummten. Also war es der Lehrer, welcher den Raum betreten hatte? Ja. Er trat in ihr Sichtfeld und wie in einem Reflex huschte ihr wacher, aufmerksamer Blick über seine Gestalt und ließ sie stutzen. Er war jünger als erwartet und sah bei weitem nicht nach einem typischen Lehrer für Alte Runen aus. Sanft schoben sich die feingliedrigen, geschickten Finger unter den Buchrücken des Werkes, welches noch immer aufgeschlagen vor der Ravenclaw lag und schlossen es behutsam, um es anschließend nicht minder vorsichtig in ihre Tasche gleiten zu lassen. Ruhig legten sich ihre gefalteten Hände auf das Pult vor sich. Dunkel erinnerte sie sich, dass auch James Potter Alte Runen angewählt hatte und wohl zu spät kommen würde, wenn er nicht innerhalb der nächsten 20 Sekunden den Raum betrat.
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BeitragThema: Re: 1. Stunde bei Professor Eisenstein   1. Stunde bei Professor Eisenstein EmptyMi Nov 19, 2014 8:08 am

Zu behaupten, dass dieser Tag einer der schönsten seit Schuljahres-Beginn zu werden versprach war nicht zu viel gesagt, und als Riddle die Große Halle in Richtung des Klassenzimmers für Alte Runen verließ, schwebte er förmlich über den Korridor und die Treppe hinauf. Entgegen seiner Gewohnheiten war der Schulsprecher spät dran, er hatte gewartet bis die Eulen die heutige Ausgabe des Tagespropheten geliefert hatten, doch nur wenige der anderen Schüler hatten sich die Zeit genommen. Der Prophet lag wie üblich aus, ausreichend Exemplare, und es war schon eine Art Ereignis das Valentin sich eines nahm – der Silberhaarige war dafür bekannt sich für nichts außer sich selbst, seine wenigen Freunde und sein Haus zu interessieren. Eindeutig in dieser Reihenfolge.
Das ergatterte Exemplar verschwand unter dem, wie üblich, perfekt sitzenden Umhang und Valentin beschleunigte seinen Schritt um nicht zu spät zur ersten Stunde zu erscheinen, solches Verhalten stand ihm weder als Schulsprecher noch als Erbe des Lords gut zu Gesicht.
Arcadia war vorgegangen, die kleine Überraschung welche er in Petto hatte wollte er nicht verderben, außerdem hatten sie heute nicht gemeinsam gefrühstückt, sie war viel zu spät in die Halle gekommen und quasi sofort wieder gegangen. Das die Pinkhaarige nicht allzu begeistert von seinem Verhalten im Duellierclub gewesen war hatte Valentin kaum bemerkt, es noch viel weniger auf selbiges bezogen, doch schon seit dem Wochenende war alles wieder wie gehabt – und das Gespräch mit seinem Onkel hatte den Rest Unwohlsein vertrieben.
Als Schulsprecher hatte Professor Slughorn ihn am Sonntag darüber in Kenntnis gesetzt das der Unterricht in Alte Runen nun für alle zeitgleich stattfinden würde, offenbar hatte der Mann, der vorrübergehend für den verschwundenen Professor Windmoore einsprang, keine Lust den Unterricht für 9 Schüler auch noch in zwei Kurse aufzuteilen, was Valentin gut verstehen konnte.
Sein Hauslehrer hatte nicht viel über Eisenstein zu sagen gewusst, was ihm ebenfalls recht war, wer das Fach unterrichtete war Riddle gleichgültig, er bezweifelte das irgendjemand außer ihm selbst in der Lage war Runen überhaupt vernünftig anzuwenden – Reymon Moore hatte es jedenfalls nicht geschafft.
Die Tür des Klassenzimmers war noch offen als Valentin den Raum erreichte, und als er hereintrat sah er, dass bis auf ihn bereits jeder an seinem Platz saß. Wobei „hereintreten“ nicht annähernd den Auftritt des Slytherin-Erben beschrieb: Er erschien viel mehr, die Absätze seiner Schuhe klickten leise auf dem Stein während er durch den Raum zu seinem Platz in der ersten Reihe glitt, gehüllt in einen dezenten Duft nach Zitrone und Lavendel, der Umhang verbarg die wie üblich wenig maskuline Unterkleidung, welche heute aus einer Art violettem Seidenhemd, schwarzen Kniestrümpfen und einer reihe silberner Armreife bestand, welche sich wie Schlangen seine perfekt geformten Arme hinauf wanden – das der Halbveela sich solche Mühe mit Accessoires und Ensembles gab die niemand zu sehen bekam war nur mit maßloser Eitelkeit zu erklären, eine Erkenntnis die eines Mindestmaß an Selbstkritik bedurft hätte, so dass sie dem Jungen nicht in den Sinn kam.
Stattdessen dachte er an den Abend des Halloweenballs zurück, was tatsächlich ein Lächeln auf das blasse, engelsgleiche Gesicht zauberte. Das mehrere der Anwesenden unwillkürlich die Luft einsogen oder schluckten entging Riddle.
Der Mann, der am Pult stand, schien gegen die Wirkung seiner Ausstrahlung jedoch deutlich gefasster zu sein, denn weder brach ihm der Schweiß aus, noch verschlug es ihm die Sprache, was ihm augenblicklich ein wenig Respekt von Seiten des Voldemort-Neffen einbrachte.
„Ich bitte vielmals um Verzeihung für meine Verspätung, Professor Eisenstein.“, sagte er leise, seine Stimme hing für einen Moment in der Luft, wie der Ton einer silbernen Harfenseite. „Ich habe keine Entschuldigung vorzubringen, ich habe zu viel Zeit beim Frühstück verstreichen lassen.“
Valentin hatte es nicht nötig in Sachen wie diesen zu lügen, einmal war es ein leichtes herauszufinden ob ihn wichtige Aufgaben aufgehalten hatten und andererseits spielte es keine Rolle wenn er einige Punkte verlor, es war für ihn ein leichtes sie wieder zu erlangen. Für einen kurzen Moment trafen seine violetten Augen die des neuen Lehrers, und der Schulsprecher unterzog Professor Eisenstein einer kurzen Musterung. Die kalten, blauen Augen waren durchaus ungewöhnlich, das blonde Haar ließ wie sein Name auf fremdländische Wurzeln schließen, Eisenstein war jung, wirkte jedoch selbstsicher und verriet kein Anzeichen von Nervosität ob seiner ersten Unterrichtsstunde. Die schwarze Kleidung war nicht unelegant doch wenig auffällig, insgesamt erschien Valentin der Professor unspektakulär, weswegen er sofort das Interesse verlor.
Das dezente, dunkle Mascara ließ seinen Blick düsterer und melancholischer wirken als er es eigentlich war, doch ein Touch von Trauergewandung war diesem schönen Tag angemessen, und als Eisenstein seine Ansprache beendet hatte schweifte der Blick Riddles für einen Augenblick hinüber zu James Potter, der nicht wirkte als habe er bereits den Tagespropheten gelesen. Gut. Ein amüsiertes, vorfreudiges Leuchten schimmerte in seinen Augen als James aufsah und ihn für einen Moment anblickte, Valentin lächelte ihm leicht zu und wandte sich dann wieder nach Vorne, um auf die nächsten Worte des Lehrers zu warten, und darauf das der Unterricht richtig begann.
Das der Mann vorhatte ihnen allen Punkte für Fehlverhalten abzuziehen gefiel dem Slytherin überhaupt nicht, doch es würde ihm heute dienlich sein, was natürlich nicht dem Langweiler an der Tafel sondern der Brillanz des Dunklen Lords zuzuschreiben war.
Arcadia schien ein wenig überrascht das Valentin zu spät zum Unterricht erschienen war, doch er schenkte ihr ein Lächeln, welches den ein oder anderen vielleicht zu einem spontanen Ohnmachtsanfall verleitet hätte, sagte jedoch nichts – in Gedanken war er ganz und gar bei dem kleinen Drama, dessen Inszenierung die beiden wahren Erben Slytherins so sorgfältig eingeleitet hatten – selbstverständlich würde der Halbveela die ihm zugedachte Hauptrolle mit Perfektion spielen.
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BeitragThema: Re: 1. Stunde bei Professor Eisenstein   1. Stunde bei Professor Eisenstein EmptyMi Nov 19, 2014 11:05 am

Dass Arcadia kein Morgenmensch war, war für niemanden ein Geheimnis. Jeder der die Slytherin kannte wusste, dass mit ihr vor dem Frühstück nichts anzufangen war und selbst einer der der Hexe zum ersten Mal zur frühen Morgenstunde über den Weg gelaufen wäre, hätte selbiges unschwer erraten. Wortkarg und wenig grazil schleppte sie sich Tag für Tag hinauf zum Frühstück und schenkte nichts und niemandem um sich herum auch nur den kleinsten Hauch der Beachtung. Wer sie ansprach konnte nicht auf eine Antwort von ihr hoffen und wer im Weg rumstand, musste damit rechnen umgerannt zu werden. Es war beinah so, als müsse sie zu diesen Unzeiten ihre gesamte Konzentration dafür aufwenden geradeaus zu laufen und ihre Augen offen zu halten. Am ersten Arbeitstag des neuen Lehrers für Alte Runen war es nicht anders. Arcadia, die im Übrigen der festen Überzeugung war, dass wer auch immer den Spruch "Morgenstund hat Gold im Mund" zu Papier gebracht hatte, zu diesem Zeitpunkt völlig von Sinnen gewesen sein musste, war wieder einmal so spät in der Großen Halle erschienen, dass sie es gerade einmal schaffte, einem unglücklichen Mitschüler einen Muffin aus der Hand zu reißen um diesen ohne sich zu setzen auf dem Weg zum Klassenzimmer für Runen zu verschlingen. Am Zielort angekommen war die Schülerin dann zumindest halbwegs wach, den vielen Stufen sei Dank, und okkupierte dort sofort ihren Lieblingsplatz am Fenster. Fenster waren immer gut, falls der Unterricht ihrer Definition von interessant nicht gerecht wurde und das passierte leider relativ oft. Zwei Dinge musste man der chaotischen Siebtklässlerin allerdings zugute halten: Zum Einen schaffte sie es trotz ihres morgendlichen Stupor beinah immer pünktlich zum Unterricht zu erscheinen und zum anderen mochte sie zwar des öfteren das Frühstück, jedoch nie ihr Styling vernachlässigen. Zumindest das, was Arcadia darunter verstand. Sie war die einzige Schülerin in Hogwarts mit einer leuchtend pinken Haarpracht und verdammt stolz darauf. Zudem liebte sie es, diese Farbe in Szene zu setzen indem sie sich mit Accessoires schmückte, deren Färbung sich mit dem Pink ihrer Haare so richtig schön biss. Aus diesem Grund hätte sie eigentlich viel lieber eine rote Gryffindorkravatte als das Grün ihres eigenen Hauses getragen. Stattdessen hatte sie diese wie so oft mit ihrem liebsten knallroten Lippenstift substituiert, der Dank einem praktischen kleinen Zauber selbst nach dem Muffinmassaker von zuvor noch perfekt saß und so auch bis zum Abend bleiben würde. Das Lehrwerk für den folgenden Unterricht auf dem Tisch platziert und Feder wie Tinte bereitgestellt stellte Arcadia als nächstes ihre schwere Büchertasche auf dem freien Stuhl neben sich ab um ihn so für ihren Sitznachbarn freizuhalten. Die Aktion war eigentlich vollkommen unnötig. Jeder wusste, dass Arcadia im Unterricht stets neben Valentin Riddle zu sitzen pflegte und keiner ihrer Mitschüler würde es je wagen, dem wunderbar seltsamen Neffen Voldemorts seinen Sitzplatz wegzuschnappen. Doch die Slytherin ließ sich dieses kleine Ritual nicht nehmen, selbst wenn sie bis vor kurzem noch ein klein wenig sauer auf ihren besten Freund war. Sie fand sein Verhalten beim Duellierclub neulich einfach übertrieben und obgleich sie insgeheim wusste, dass Valentin ihr nur hatte helfen wollen und diese Tatsache an sich eigentlich schon bemerkenswert war, wenn man wusste wie wenig sich der Slytherin sonst um das Wohlergehen anderer scherte, gefiel ihr der  Gedanke nicht, dass er ihr offenbar nicht zugetraut hatte, selbst mit Regulus Black fertig zu werden. Denn das wäre sie. Arcadia war kein typisches Mädchen, das auf einen edlen Ritter samt Gaul wartete um ihr aus einer misslichen Lage zu helfen. Nein. Arcadia schlug ihre Schlachten am liebsten selbst. Doch inzwischen war ihr anfänglicher Ärger sowieso längst wieder verflogen und so starrte die Slytherin für die nächsten paar Minuten aus dem Fenster um sich in der Welt außerhalb der Schloßmauern gedanklich zu verlieren, bis die Tür zum Klassenzimmer schließlich lautstark ins Schloss fiel und der neue Lehrer den Unterricht eröffnete; und Valentin war noch nicht da. Das war sonst gar nicht seine Art. Gespannt darauf den Neuankömmling zu mustern, wandte sie ihren Blick nach vorne und unterzog den jungen Lehrer einer gründlichen optischen Inspektion. Blonde Haare, helle Augen, groß gewachsen. Alles in allem war er nicht unattraktiv. Das hätte es Arcadia sicher erleichtert, dem Unterricht ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Leider stellte sich kurz darauf heraus, dass Professor Eisenstein, wie die Lehrkraft sich vorstellte, keine besondere Begeisterung für seinen Beruf mitbrachte. Warum sonst klang sein Monolog derart eintönig und lustlos, beinah so als wäre es für ihn eine Strafe hier zu unterrichten? Als er dann noch ankündigte, jedem Haus beim Fehltritt eines Einzelnen gesammelt Punkte abzuziehen, stöhnte die Schülerin genervt auf. Um nicht weiter ungut aufzufallen, beschäftigte sie sich geschwind damit, wie so oft an der Spitze ihres schwarzen Federkiels zu kauen und beschränkte ihre Beschwerden auf unausgesprochene Gedanken. So ein junger Professor und dann klingt er doch wie ein verbitterter alter Kauz. Zwischendurch öffnete sich die Tür ein weiteres Mal und herein schwebte Valentin Riddle. Na endlich. Sie hörte die Entschuldigung für sein Zuspätkommen, schmunzelte leicht, so gut es eben ging, mit der Feder, die sie immer noch zwischen ihre Zähne geklemmt hatte, und nahm ihre Tasche von Valentin's Sitzplatz. Als sie wieder aufblickte, war Val auch schon in ihre generelle Richtung unterwegs. Wieso war er nur erst jetzt aufgetaucht? Sie konnte sich nicht vorstellen, dass dem Schulsprecher so banale Fehler unterlaufen könnten, wie einmal die Zeit zu übersehen oder sich gar nach sieben Jahren im Schulgebäude zu verlaufen. Es passte nicht zu ihm und bedeutete, dass ihm irgendetwas in die Quere gekommen sein musste, das seine Aufmerksamkeit mehr verdient hatte, als der Unterricht. Arcadia war so neugierig, dass sie das seltene Spektakel, das sich gerade in Valentin's Gesicht abspielte, gar nicht richtig registrierte. Der silberhaarige Slytherin lächelte so selten und wenn er es tat, dann war sein Lächeln dank seiner Veelagene so vereinnahmend, dass man einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf brauchte, um sich wieder aus seinem Bann zu ziehen. Nicht so Arcadia, die sein Lächeln zwar wie automatisch erwiderte, aber so mit ihrem Versuch beschäftigt war, den Grund für Valentins Verspätung an seinen violetten Augen abzulesen, dass sie wohl das einzige weibliche Wesen im Raum gewesen sein musste, das bei diesem raren Anblick nicht ins Schwärmen geriet. Allerdings entdeckte sie so das ungewohnt fröhliche Blitzen in den Augen ihres Freundes, das man sonst nur bei kleinen Kindern sah, die kurz davor waren, ihre Weihnachtsgeschenke auszupacken. Ein ungläubiger und gleichzeitig fragender Blick legte sich über Arcadia's Züge, doch sie würde ihre Neugier im Zaum halten, bis sich eine passende Gelegenheit ergab, nein….solange sie es eben ertragen konnte. Was bedeutete, dass sie sofort damit aufhörte, ihre Feder zutode zu kauen, ein kleines Stück leeres Pergament hervorkramte, ein hübsch geschwungenes Fragezeichen daraufklitzelte und es in dem Augenblick in Valentins Blickfeld schob, als der sich schlussendlich neben sie setzte.
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Destiny Katarynow

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BeitragThema: Re: 1. Stunde bei Professor Eisenstein   1. Stunde bei Professor Eisenstein EmptyDo Nov 20, 2014 11:43 am

Gelangweilt saß Destiny auf ihrem Platz in der zweiten Reihe. Zwar saß sie somit ziemlich weit vorne, jedoch weit genug am Rand, um keine unnötige Blicke auf sich zu ziehen. Bisher waren kaum Schüler da und somit fast alle Tische leer. Auch der Platz neben ihr war leer. Meist saß dort niemand oder aber Sebastien verspürte mal wieder eine seiner Launen sich neben sie zu setzen. Doch meckern wollte sie deshalb nicht. Er war ihr keineswegs unangenehm, verstand sie sich doch ganz gut mit ihm.
Ruhig ließ sie ihren Blick durch den Raum schweifen, drehte sich leicht schräg zu Tür und ließ ansonsten nicht durchblicken, wie sie sich gerade wohl fühlen und was sie denken mochte. Obwohl es wirklich sehr früh war öffnete sich bereits kurze Zeit später erneut die Tür und Valerie Philbrick trat ein. Eine Ravenclaw, also kein unbekanntes Gesicht. Demzufolge blieb ihr Blick auch nicht lange an ihr haften, sondern wanderte in stetiger Bewegung durch den Raum. Am Rande nahm sie wahr, dass Valerie wohl beschlossen hatte vor dem Unterricht noch etwas zu lesen. Gar keine so dumme Idee.
Kurz bevor Destinys Gedanken in eine Welt voller Bücher hätten abdriften können wurde die Tür ein weiteres Mal aufgestoßen und herein kam ein Mädchen mit einer schillernd pinken Haarpracht. Dies ließ natürlich auf Arcadia Silverspur schließen. Wer sonst lief schon so herum? Als sie diese seltsame Person etwas näher betrachtete hätte sie sich am liebsten lachend in eine Ecke gekauert, bis die Slytherin nicht mehr zu sehen gewesen wäre, jedoch verzog sich lediglich eine ihrer Augenbrauen spöttisch nach oben. Glücklicherweise blieb dies unbemerkt. Auch wenn Arcadia zum lachen seltsam aussah, so wollte man sie doch definitiv nicht als Feindin. Soweit Destiny wusste konnte die junge Frau sehr ungemütlich werden.
Stillschweigend wandte die Ravenclaw sich wieder der Tür zu und wurde nicht enttäuscht. Schon bald flog diese ein weiteres Mal auf und ein junger Mann betrat den Raum. Blond, blauäugig, groß, zu alt, als das er ein Schüler sein könnte. Eindeutig der neue Lehrer. Dies wurde ihr auch sofort bestätigt, als eben dieser Mann sich hinter das Pult setzte. Erwartungsvoll drehte sich Destiny nach vorne, nur um festzustellen, dass der Lehrer anscheinend lieber noch etwas schrieb, anstatt zu beginnen. Von einem leisen Seufzer begleitet stellte sie ihre Tinte, sowie Feder und Lehrbuch auf den Tisch nur um ab da geduldig auf Unterrichtsbeginn zu warten.
Von der Ansprache des neuen Lehrers war sie gänzlich unbeeindruckt und lediglich bei dem Ausspruch über sein System bezüglich der Hauspunkte zogen sich kurz ihre Augenbrauen zusammen. Ihr gefiel das nicht. Es bedeutete, sobald ein Schwachmat unter ihnen war, durften sie alle leiden und ein Kurs ohne einen einzigen Schwachmaten - das war schier unmöglich.
Dem zwischenzeitlichen Auftritt des jungen Schulsprechers schenkte das Mädchen keinerlei Beachtung. Erkannt hatte sie ihn lediglich an seiner Stimme. Es spielte keinerlei Rolle, wer zu spät das Klassenzimmer betreten hatte, es gehörte zu ihren Prinzipien nicht zu spät zu kommen und ihrer Meinung nach sollten alle Schüler der siebten Klasse in der Lage sein dies ebenfalls zu gewährleisten. Aus diesem Grund schenkte sie niemals einem Zuspätkommenden Beachtung.
Nach so viel vertrödelter zeit hoffte Destiny jetzt wenigstens noch etwas lernen zu können.
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James Potter
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BeitragThema: Re: 1. Stunde bei Professor Eisenstein   1. Stunde bei Professor Eisenstein EmptyFr Nov 21, 2014 10:28 pm

Laut und ohne auf das zu achten was wohl in inneren vor sich gehen würde, stieß James Potter die Tür zum Klassenraum für Alte Runen auf. Wie immer lag auf seinen Zügen ein leicht spöttischer, angeberischer Blick und seine Mundwinkel formten ein perfekt dazu abgestimmtes, triumphierendes, selbstüberzeugtes Grinsen. Auf die Sekunde genau war er 9 Minuten und 48 Sekunden zuspät. Ohne irgendwelche Anstalten zu machen, er würde sich schuldig oder gar verschämt fühlen zu spät zu kommen steckte er sich erstmal ausgiebig und hatte dem Lehrer bis hierhin keinen einzigen Blick geschenkt.
"Guten Morgen, allerseits!" sagte er laut, während das Lächeln nicht eine Sekunde wich. Leicht gelangweilt huschte sein Blick durch die Klasse und er stellte zufrieden fest, dass Alte Runen immer noch ein eher kleinerer Kurs war und somit freie Platzwahl blieb. Ohne lange zu zögern setzte er sich in eine der hintersten Bänke. Gemächlich packte er seine lückenhafte Ausstattung an Schulsachen aus und lehnte sich schließlich mit einem tiefen Seufzen zurück. Erst jetzt legte sich sein Blick das erste Mal auf den neuen Lehrer, der vergleichsweise noch blutjung wirkte im Vergleich zu seinem breit gefächterten Kolegium.
"Tut mir leid, dass ich zu spät bin. Ich würde Ihnen ja sagen, dass es nicht wieder vorkommt, aber ich schätze, dann würde ich lügen." leierte er seine Entschuldigung ohne jegliche Reue in seiner Stimme oder auch nur irgendwas, was den Anschein hätte erwecken können, sein ungezogenes Verhalten würde ihm leid tun. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie sich Riddle leicht zu ihm wandte und allein das ließ ihn stutzig werden. Die größte Schlange der Schule schenkte ihm Aufmerksamkeit, wenn er zu spät kam und brachte es sogar soweit sich zu ihm umzudrehen? Verwirrung und Misstrauen legte sich in seinen Blick, der nun dem des Slytherins begegnete. Augenblicklich erschauderte der Gryffindor und Quidditchcaptain. Das Lächeln, welches sich auf den Lippen des Anderen zeigte wirkte so unbeschreiblich fehl am Platz, wie ein Kaninchen, welches drauf und dran war freiwillig in die Wolfshöhle zu hüpfen, aus welcher ihm schon ein Dutzend hungriger, gelblicher Augenpaare entgegenleuchteten. Dieses Lächeln passte einfach nicht und ließ ihm fast schlecht werden. Unwohlsein breitete sich in seinem Körper aus und er spürte, wie seine innerliche Ausgeglichenheit beinahe augenblicklich von einer eigenartigen Unruhe abgelöst wurde. Was um alles in der Welt, plante diese Schlange wieder und welchem grauenvollen Umstand war es zuverdanken, dass dieser eiskalte Schulsprecher es so weit brachte ihn anzulächeln?
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Carey Blake
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BeitragThema: Re: 1. Stunde bei Professor Eisenstein   1. Stunde bei Professor Eisenstein EmptySa Nov 22, 2014 10:46 am

Die Stunde hatte noch lange nicht angefangen, aber Carey und noch einige andere Schüler, saßen im Klassenzimmer für Alte Runen. Doch, er hatte es richtig gelesen: Alte Runen. Es war eines der Fächer, die er gar nicht mochte, aber wo er notentechnisch stabil stand. Nun gut, als Vertrauensschüler wusste er, wie man eine gute Miene zum bösen Spiel machte.
Sein Morgen war an sich ganz gut verlaufen und auch das Frühstück war nicht gerade anders als sonst gewesen, doch dieses Fach brachte ihn doch des öfteren zur Verzweiflung.
Doch noch war Zeit genug, um sich anderen Sache zu widmen. Gerade brütete er über seiner Hausaufgabe für Arithmantik. Er musste eine Formel erarbeiten und herleiten, unter Berücksichtigung des Materials aus voriger Stunde und dies war wirklich knifflig. Musste er jetzt die disjunktive oder konjunktive Normalform der hergeleiteten Formel berechnen ? Carey war sich ein bisschen unsicher und las erneut die Aufgabenstellung durch und ging auch noch einmal seine Aufzeichnungen der letzten Stunde durch, so wie das vorgegebene Material. Kurz blickte er auf, doch hatte der Unterricht noch nicht begonnen. Also widmete er sich wieder seiner Aufgabe zu.
Er fing an damit an, auf sein Blatt Pergament, einige Formeln aufzuschreiben. Kurz darauf begann er diese Formeln umzuformen, einige Elemente hin und her zu verschieben, hin und wieder das neue Ergebnis zu kürzen, erneut zusammenzufassen und die ganze Prozedur erneut durchzuführen. Es war anstrengend und man musste bei jedem Schritt wirklich aufpassen, doch machte dies Carey sehr viel Spaß. Er mochte das Fach Arithmantik einfach zu sehr.
Gerade wollte Carey sein neues Ergebnis zusammenfassen, nur um es danach wieder zu kürzen, als die Tür aufging und ein großer, junger, blonder Mann das Klassenzimmer betrat. Carey musterte ihn kurz, doch fand er ihn in Ordnung. Noch. Es sollte sich aber herausstellen, dass dieser "nette" optische Eindruck täuschen sollte.
Der Lehrer begann nicht sofort seinen Unterricht, sondern begann sich hinter das Pult zu setzen und sich zu notieren und Carey begann wieder damit, sich mit seiner Aufgabe zu beschäftigen. Seine Formel, die er nun hergeleitet hatte, begann er nun in die konjunktive Normalform umzuwandeln. Die konjunktive Normalform, es war die einfachere Normalform, war eigentlich recht einfach zu berechnen, vorausgesetzt, man wusste,wie man dies anzustellen hatte. Gerade wollte er seinen Gedankengang aufschreiben, als der Lehrer damit begann, den Unterricht zu beginnen, beziehungsweise eine Ansprache zu halten. Carey packte währenddessen seine Arithmantik-Aufgaben ein und holte seine Materialien für die alten Runen hervor. Das Punkte-System, das Herr Eisenstein erklärte, gefiel dem jungen Ravenclaw überhaupt nicht. Es war doch allen klar, dass es immer jemanden gab, der dafür sorgte, dass es Punkteabzug gab. Dass er aber für die Tat eines Einzelnen direkt eine kollektive Bestrafung gab, das war fies. Andererseits würden damit alle dazu gezwungen werden, aufeinander Acht zu geben.
Gerade noch, konnte Carey verhindern, dass ein genervter Laut seine Lippen verließ, als die Tür aufging und der Schulsprecher den Raum betrat. Carey musste sich zusammenreißen, diesen nicht anzustarren, aber er übte eine gewisse Anziehungskraft aus, der man sich nur schwer entziehen konnte. Carey beobachtete Valentin und lauschte seiner Stimme. Seine Stimme klang sehr melodisch, mit einem hypnotischen Touch. Dem Ravenclaw lief ein kleiner Schauer den Rücken hinunter. Valentin war schön, doch alleine dieser Gedanke, schreckte Carey ab und ließ ihn kurzzeitig sehr entsetzt dreinblicken. Schnell schaute er weg und begann sich wieder auf den jungen Lehrer zu konzentrieren, der seine Fassade aufrecht gehalten hatte und unbeeindruckt aussah. Respekt, an diesen Kerl, denn nicht jeder schaffte es, sich dieser Anziehungskraft zu widersetzen.
War die Tür gerade eben noch verschlossen gewesen, so ging sie direkt eine Minute später wieder auf und eine Stimme, die jedem bekannt war, ertönte. Es war James Potter, der mal wieder zu spät gekommen war. Es war ein Markenzeichen von ihm, bei jedem Unterricht zu spät zu kommen, doch hoffte Carey, dass der Lehrer nicht seine Drohung wahr machen würde und nun allen Häusern Punkte abziehen würde. Würde er es tun, dann dürfte sich James sicher sein, dass man anfangen würde, ihn zu hassen. Oder aber den Lehrer. Carey war nun wirklich auf die Reaktion des Lehrers gespannt.
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BeitragThema: Re: 1. Stunde bei Professor Eisenstein   1. Stunde bei Professor Eisenstein EmptyMo Nov 24, 2014 10:47 am

Wie hätte es anders sein können. Trotz der schon unverhältnismäßigen Verzögerung des Unterrichtsbeginns, kamen wie selbstverständlich zwei Schüler zu spät. Doch während der erste Querulant zumindest den Anstand besaß, so zu tun, als täte ihm seine Verfehlung Leid, bemühte sich der Gryffindor herzlich wenig um die Wahrung der guten Sitten.

Eisenstein beschloss großzügig zu sein. Schnell rief er sich die Namen der Zuspätgekommen in den Sinn. „Mr Riddle, sicher möchten Sie nicht verantwortlich dafür sein, dass ihr Haus Punkte verliert. Nicht wahr?“ Der ungewöhnlich feminin wirkenden Junge schien ihn aus einer verklärten Distanz heraus anzublicken, aber er schien den Lehrer durchaus zu hören. „Nennen Sie mir die drittletzte Rune des älteren Futhark.“ Der Junge neigte leicht den Kopf. „Ingwaz“, wisperte es durch den Raum, die Stimme war nicht besonders kräftig, trug den Klang des Wortes aber deutlich bis an Victors Pult. „Ganz richtig. Seien Sie beim nächsten Mal pünktlich.“

Dann wandte sich der Lehrer an den unverschämten Bengel, der in besonderem Maße seine Autorität untergraben hatte. Ganz ruhig, Victor. Er bekommt die gleiche Chance. Heute lassen wir es noch langsam angehen. „Mr Potter. Für Sie wird es noch leichter. Die dritte Rune in regulärer Reihenfolge bitte.“ Die arrogante Miene des Schülers veränderte sich kein Stück. Schließlich reckte er herausfordernd das Kinn nach vorne. „Die sag ich ihnen, wenn Sie mir den dritten Vornamen ihres Opas nennen.“ Ohne es zu wollen, hatte Eisenstein die Antwort parat. Friedrich. Natürlich sprach er sie nicht aus. Stattdessen senkte er seine Stimme noch um eine Oktave. „Nun, Mr Potter, Sie beherrschen offenbar weder die Grundregeln von Respekt und Anstand noch die Grundlagen dieses Fachs. 10 Punkte Abzug für Gryffindor, Slytherin, Hufflepuff und Ravenclaw.“
Missmutiges Grummeln wurde laut, jemand rief „So eine Gemeinheit.“

Dieses Mal wartete Eisenstein mit gleichgültigem Gesicht bis wieder Ruhe einkehrte. Dann verzog er seine Mundwinkel zu einem Lächeln. „Lassen Sie uns endlich mit dem Unterricht beginnen. Es gibt viel zu lernen. Schlagen Sie ihre Bücher auf, Seite 124. Kopieren Sie die Abbildung auf Pergament. Sie haben 20 Minuten.“

Victor ließ sich auf seinem Stuhl nieder und schlug eine ausgelesen Taschenausgabe von Totemismus auf Papua auf. Es hatte keinen Sinn heute noch ernsthaft mit der Klasse zu arbeiten, die Schüler würden sich erst mit der neuen Situation anfreunden müssen. Seite 124 zeigte eine 8er-Verflechtung aus der skandinavischen Barga-Tradition. Ein simpler Feuerschutz. Eisenstein würde die Blätter später in seinen Kamin werfen.
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BeitragThema: Re: 1. Stunde bei Professor Eisenstein   1. Stunde bei Professor Eisenstein EmptyDi Nov 25, 2014 5:39 am

Ob die Reaktion des Lehrers den Jungen überraschte war nicht zu sagen, er legte lediglich den Kopf schräg als überlege er ob der Mann die Mühe wert sei des es machte zu sprechen, hauchte die Antwort und widmete sich dann seinen Arbeitsmaterialien. Der erbärmlichen Schmierenkomödie, die Potter zu veranstalten suchte, schenkte er keinerlei offensichtliche Aufmerksamkeit, demonstrierte damit wie weit es unter seiner Würde war sich mit jemandem zu beschäftigen der "wenn sie mir den dritten Vornamen ihres Opas nennen" für eine schlagfertige und geistreiche Antwort auf eine mündliche Prüfung zu halten schien. Professor Eisensteins Antwort würde, da war sich Riddle sicher, genauso wenig zu dem sturen Löwen durchdringen wie seine gelegentlichen, freundlichen Ratschläge, doch nun hatte er ja eine Botschaft welche den Nebel der Selbstgefälligkeit, der James' Gemüt umgab, fortzublasen im Stande war.
Das Slytherin so eben für die Unverschämtheit eines Gryffindors Punkte verlor regte den Halbveela daher deutlich weniger auf als man es hätte erwarten können.
Arcadia, welche natürlich den Platz zur Linken Silberhaarigen einnehmen durfte, hatte ihn wortlos und auf die für sie typische, informelle Weise begrüßt, doch erst jetzt registrierte er ihren fragenden Blick. Um die Überraschung nicht zu verderben legte Valentin jedoch lediglich einen seiner schlanken Finger an die Lippen, schüttelte leicht den Kopf und formte mit den elegant geschwungenen Lippen ein lautloses 'Später'.
Den Blick aus dem Fenster, in den noch immer dunklen Himmel, richtend gab es kein Anzeichen dafür das er Eisensteins Anweisung: "Schlagen Sie ihre Bücher auf, Seite 124. Kopieren Sie die Abbildung auf Pergament. Sie haben 20 Minuten.“Überhaupt gehört hatte, doch tatsächlich schlug Riddle sofort die gewünschte Seite auf und zog eines seiner Pergamente hervor, dann ein Zweites, welches er in die Mitte des Tisches zu Arcadia schob. Anstatt jedoch seinen hübschen Eisvogelfederkiel, welchen er wie so oft verzauberte damit er für ihn schrieb, auf das Pergament vor sich zu setzen ließ der Schulsprecher ihn zu dem anderen Blatt schweben.
Dort begann die Feder mit, heute weinroter, Tinte zu schreiben:

-Mir scheint, der gute Professor Eisenstein führt ein härteres Regiment als Windmoore.


Anstelle einer Kielspitze berührte nun einer der silbergrau lackierten Nägel das leere Pergament, mit fließenden Bewegungen begann Valentin die auf der Buchseite abgebildeten Runen in das Papier zu ritzen. Es war ein simpler Flammenschutz, sie hatten bereits komplexere Zeichen selbst anfertigen müssen, aber auch so wäre es ein Kinderspiel für ihn gewesen. Wie jede Form der Magie fiel Riddle das Nutzen der Runen gewissermaßen zu, er hatte ein intuitives Gespür für die nuancierten Kräfte die er wirken ließ. Zaubertränke war eine Ausnahme hiervon, soweit es den beträchtlichen handwerklichen Anteil betraf, doch so dachte der Erbe Slytherins natürlich nicht.
Während er sich an die gestellte Aufgabe machte schrieb die Feder weiter.

-Ich fürchte Mr. Potters Mangel an simplen Umgangsformen und einem Mindestmaß an Respekt gegenüber Höheren, womit er nicht etwa auf das Fachwissen des Lehrers anspielte sondern den Existenzen der Beiden ganz einfach unterschiedlichen Wert beimaß, wird uns nicht zum letzten Mal einige unserer hübschen Smaragde gekostet haben.

Die haarfeine Gravur auf dem Papier entsprach im Kern der Abbildung im Buch, doch Valentin erweiterte den Feuerschutz um einige Striche, Linien und Übergänge, auf diese Weise erhielt er die Ausgangsrunen, verlieh dem Zauber jedoch zusätzliche Kraft Nun würde das Papier auch ein paar magischen Feuern standhalten. Am Ende wäre die Magie auf dem Papier immer noch die einer 8er-Verflechtung, Riddle hatte keine neue Rune hinzugefügt, lediglich stärkere Bindungen geschaffen und die Anordnung stärker in sich geschlossen.

- Willst du ihn dir nach dem Unterricht schnappen und verprügeln?

Arcadias Antwort brachte den Slytherin beinahe aus dem Konzept, verwundert blickte er sie an, der Humor entging ihm.

- Wie kommst du nur darauf? Ich habe vor ihn die Früchte seines unredlichen Tuns im Vorraus ernten zu lassen, zusammen mit denen welche der Kretin bisher gepflanzt hat.


Er konnte sich die Anspielungen nicht verkneifen, so akkurat seine Arbeit auch war, in Gedanken war der Halbveela die ganze Zeit bei dem Amüsement welches ihn nach Alte Runen erwartete.
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BeitragThema: Re: 1. Stunde bei Professor Eisenstein   1. Stunde bei Professor Eisenstein EmptyDo Nov 27, 2014 11:01 am

Als Eisenstein Valentin eine Frage stellte, zweifelte die Slytherin nicht eine Sekunde daran, dass er sie richtig beantworten würde. Valentin war unschlagbar in Runen, so wie in beinah jedem Fach. Sie beneidete den Riddle dafür, dass ihm die Schule so leicht fiel, wie könnte sie nicht. Sie selbst war zwar keineswegs schwerfällig, jedoch fielen ihr die guten Noten nicht einfach so zu. Sie wusste, dass sie sich mehr anstrengen müsste, wenn sie bessere Leistungen erbringen wollte und genau dazu zu hatte die Slytherin meistens keine Lust. Sie war eben keine Freundin der Theorie, weshalb ihre Stärken auch in Verteidigung gegen die Dunklen Künste lagen; oder eben in Quidditch und überall, wo es eher auf körperliche Agilität und Schnelligkeit ankam. Daran fehlte es der auffälligen Hexe keineswegs.

Potter hatte schon Mumm, vor einem Lehrer derartige Sprüche abzulassen, das musste man ihm neidlos zugestehen; doch in Anbetracht dessen, dass kein Spruch der Welt etwas an der Tatsache änderte, dass er als Schüler einem Lehrer gegenüber immer am kürzeren Ast saß und er sich mit seinen Frechheiten doch nur immer wieder selbst, und im gegenwärtigen Fall auch allen anderen, Ärger einhandeln würde, war es vor allem grenzenlos dumm. Arcadia schüttelte nur den Kopf, als sie Potter's Definition einer Entschuldigung vernahm. Der arrogante Gryffindor würde schon noch kriegen was ihm zustand, dachte sie. Sie konnte ja nicht ahnen, wie schnell dieser Zeitpunkt tatsächlich anrücken würde. Für den Moment kam erst einmal nur die erwartete, unbeeindruckte Reaktion des Lehrers und Arcadia seufzte laut auf und lehnte ihre Stirn gegen die Tischfläche. "Potter, du bist so ein Idiot!", verlautbarte sie, ehe sie sich wieder aufrichtete und den Löwen einmal böse anfunkelte. Wenn der Gryffindor so weitermachte, würde es bis Jahresende keines der Häuser in die schwarzen Zahlen schaffen. Doch es machte keinen Sinn, sich jetzt darüber den Kopf zu zerbrechen. Sie sollte jetzt ihre Aufmerksamkeit auf den Unterricht lenken. Sie ließ sich ohnehin immer viel zu leicht ablenken. So wie zum Beispiel von dem Stück Pergament, das Valentin gerade in ihre Richtung schob. Als sie las was draufstand, konnte sie nur abermals zustimmend seufzen. Sie zog das Schriftstück noch ein wenig näher an sich, unauffällig, sodass es der Lehrer nicht mitbekommen würde, und schrieb: "Das kannst du laut sagen. Noch so eine Aktion und ich bring meinen Quidditchschläger mit." Arcadia schob das Pergament zurück gen Tischmitte und als schon bald eine weitere Botschaft auf sie wartete, schielte sie nach unten, um sie zu lesen. So setzte sich der lautlose Wortwechsel zwischen den beiden Schülern unbemerkt fort, bis schließlich selbst Arcadia, wenn auch verspätet, der Anweisung des Professors folgte.

Zwischendurch stahl die Slytherin immer wieder einen Blick zu ihrer Rechten, wo Valentin nach wie vor aus unerfindlichen Gründen so eine Leichtigkeit ausstrahlte, dass sie nicht umhin konnte, ihren hübschen Kopf nach einer Antwort auf ihre Frage zu zermartern. Gewiss, sie sollte nun an Runen denken und ja, Valentin hatte angedeutet, er würde es ihr später erklären, doch Arcadia hasste es, so auf die Folter gespannt zu werden. Und was sollte diese Bemerkung zum Schluss? Diese "Früchte seines unredlichen Tuns Geschichte"? Manchmal wünschte Arcadia wirklich, der junge Riddle würde sich etwas klarer ausdrücken und nicht immer daherreden wie einer aus dem vorherigen Jahrhundert. Unterbewusst, ließ sie die schwarz lackierten Fingernägel ihrer linken Hand in rhythmischen Abständen gegen den Tisch trommeln, während ihre rechte Hand als ihr scheinbar einziges im Unterricht verbliebenes Körperteil wie angewiesen die Rune auf ein vor ihr ausgebreitetes Stück leeres Pergament übertrug. Als sie dann fertig war, setzte sie sich auf und betrachtete ihr Werk. Hm. Verglichen mit Valentin's Rune war ihre zwar nicht so klar und vielleicht fehlte der ein oder andere Feinschliff, doch im Großen und Ganzen sahen sie sich doch recht ähnlich. Die Slytherin nickte zufrieden und schnappte sich wieder das kleine Stück Pergament, das dem Nachrichtenaustausch zwischen ihr und Valentin diente. "Ist schon 'Später'?"
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BeitragThema: Re: 1. Stunde bei Professor Eisenstein   1. Stunde bei Professor Eisenstein EmptySa Nov 29, 2014 2:45 pm

Richtig konzentriert war Carey nicht. In seinem Kopf ging er immer wieder seine Rechnung für Arithmantik durch. Es ließ ihm einfach keine Ruhe, denn die Aufgabe konnte doch nicht wirklich so schwer sein. Man musste sich eben nur vor Augen halten, dass dort alles auf Logik basierte. Und wenn man sich dies nur oft genug einredete, fand man schon die richtige Lösung.
Bisher war er gut vorangekommen, doch war er sich nicht sicher, ob er sein Ergebnis nun Inkrementieren oder Dekrementieren musste. Oder ob er der den einen Term so umformen musste, dass er sich wieder auseinandernehmen und vereinfachen ließ. Sicher war sich hier der junge Ravenclaw gewiss nicht, hatte er doch nur Vermutungen. Vor allem wusste er nicht, ob sich das Ergebnis mit den anderen Termen referenzieren ließ. Es würde ihm nichts anderes übrig bleiben, als einfach weiter umzuformen. Solange, bis die Aufgabe zu lösen war.
Nur am Rande bekam er den kurzen Wortwechsel zwischen Potter und Herrn Eisenstein mit, doch als er hörte, dass der Punktestand aller Häuser um fünf Punkte verringert wurde, musste er sich dazu zwingen, ruhig zu bleiben und nicht auf diesen Kerl loszugehen. Wie hatte Potter es auch nur wagen können, derart dummes und unqualifiziertes gegenüber einem Lehrer hervorzubringen. War er eigentlich noch ganz richtig im Kopf ? Hatte er denn vor nichts und niemanden Respekt ? Eins musste man dem Gryffindor jedoch lassen, den berüchtigten Mut der Löwen besaß er.
Etwas verspätet begann Carey damit, die genannte Seite aufzuschlagen und sich die Rune anzuschauen. 20 Minuten betrug die Zeitvorgabe. Eine Achterverflechtung, ein simpler Feuerschutz. Wenigstens schien der Lehrer es erst einmal ruhig anzugehen. Kurz darauf begann Carey, die Rune zu übertragen, doch so ganz dabei war er immer noch nicht. Kurz sah Carey sich um. Jeder war dabei, die Rune zu übertragen. Der junge Riddle schien schon lange fertig geworden zu sein. Nun gut, er war Schulsprecher und musste dadurch als gutes Beispiel vorangehen, doch so ganz geheuer war der Schulsprecher Carey nicht. Sein Aussehen war das, was ihm jedes mal einen Schauer den Rücken hinunter laufen ließ. Diese Mischung aus maskulinen und femininen Zügen....es war wirklich erschreckend, doch faszinierend zugleich.
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BeitragThema: Re: 1. Stunde bei Professor Eisenstein   1. Stunde bei Professor Eisenstein EmptyDi Dez 02, 2014 9:31 am

Nach Verstreichen der anberaumten zwanzig Minuten stand Eisenstein federnd auf und begann die Pergamente seiner neuen Schützlinge einzusammeln. Der ein oder andere Schüler blickte ihn bei Abgabe mit einer Mischung aus Verunsicherung und Dümmlichkeit an, die meisten aber hielten es so wie er damals – wer dem Lehrer nicht in die Augen schaut, erregt auch keine negative Aufmerksamkeit.
Ein jämmerlicher Haufen. Warum verschwende ich hier eigentlich meine Zeit? Ich hätte an der Universität bleiben sollen. Besser vor einem echten Professor kriechen, als mit den idealistischen Lehrern dieser Schule einen Trupp Versager durch die Abschlussprüfungen prügeln.
Der einzige Lichtblick des Tages war der nahende Glockenschlag, der seine Stunde beenden und ihn an seinen Schreibtisch entlassen würde.
Nur für den unwahrscheinlichen Fall, dass meine Freunde keine exorbitant große Geldquelle auftun, sollte ich mich wohl darum bemühen, dass Vater mich nicht zu einem weiteren Jahr hier verdonnert. Insgesamt acht reichen dann wirklich. Heute Abend beginne ich meine Bewerbung für das Forschungsprojekt in Wien.
Wenn er schon nicht außerhalb Europas arbeiten konnte, dann wollte Victor zumindest wieder aufs Festland. Die Wurzeln seiner Familie lagen dort und überhaupt konnte er auch nicht besonders viel Sympathie für die britische Zaubererwelt aufbringen. Ein Haufen arroganter und inzestuöser Idioten, voller Stolz auf ihr ach so reines Blut. Zur Zeit schien sich etwas zu bewegen in der Politik. Ein Mann namens Voldemort drängte auf die öffentliche Bühne. Eisenstein bewunderte sein Charisma und seinen Mut radikale Positionen standhaft zu vertreten. Aber übermäßig interessierte ihn Politik, zumindest die englische, nicht.

Irgendwann drangen wieder die üblichen Hintergrundgeräusche eines Klassenzimmers bis in Victors Gehörgang vor. Abrupt aus seinen Gedanken gerissen, sammelte er hastig die letzten Blätter ein, stopfte sie achtlos in seine Tasche und erhob ein letztes Mal die Stimme.
“Meine Damen und Herren, vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit. Ich werde mir ihre Arbeiten der heutigen Stunde durchsehen und benoten.“ Das war gelogen.
“Lesen Sie bis zur nächsten Stunde die Abhandlung von Professor Murman zur korrekten Sicherung von Eisdrachengehegen. Hochaktuell und immer nützlich.“ Das war ebenfalls gelogen.
“Verwenden Sie ein wenig Zeit darauf. Der Test nächste Stunde wird mit Sicherheit anspruchsvoll.“ Das nicht.
Noch bevor irgendwer auf die Idee kommen konnte, zu fragen, warum besagter Aufsatz nicht im Lehrbuch abgedruckt war und wo man ihn bekommen konnte, machte der Lehrer eine 90-Grad-Drehung zur Tür hin und stürmte, perfekt abgestimmt auf das einsetzende Läuten der Pausenglocke, mit wehendem Umhang aus dem Raum.
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BeitragThema: Re: 1. Stunde bei Professor Eisenstein   1. Stunde bei Professor Eisenstein EmptyMi Dez 03, 2014 2:29 pm

Valerie hatte, wie geistig abwesend aus dem Fenster geschaut, während die Tür in ihrem Rücken zum zweiten Mal zufiel und die selbstsichere Stimme eines ganz bestimmten und zumindest lokal bekannten Schülers die Aufmerksamkeit des Großteils der Klasse, als auch des Lehrers auf sich zog. Valerie verzog keine Miene. Als wäre sie dem gebrochenen Blick eines Basilisken begegnet, sah sie, wie versteinert durch das kleine Fenster im Rücken des neuen Lehrers hinaus in die grenzlose Freiheit, welche von den letzten Strahlen der tausend und abertausend Sterne wie eine unerreichbare Erkenntnis beleuchtet und umschmeichelt wurde. Fast entwischte der Schwarzhaarigen ein Seufzen, doch im letzten Moment schaffte sie es, es zurückzuhalten, als sie bemerkte, dass es in dem Zusammenhang mit jenem Konflikt, der sich noch immer zwischen den Kontrahenten ausbreitete beinahe genervt gewirkt hätte. Sie hatte kein Wort des Wortgefächtes verpasst und obwohl die Mehrheit der Klasse nun in ein Stöhnen und allgemeines Gestichel gegen James verfiel, schloss sie sich diesem keine Sekunde an. Waren sie alle denn wirklich so dumm? Oder war es doch nur wieder diese, ihr unbekannte Eigenschaft, seinen Kopf einfach wie mit einem Schalter umzulegen und aufzuhören zu denken? Lautlos floss das zurückgehaltene Seufzen über ihre Lippen, während sie aus ihrer Starre erwachte und ihre gestraften Schultern sinken ließ. Waren sie alle den wirklich so blind? Wie war es möglich, dass sie nicht diese Vielzahl an grellen Buchstarben, Zahlen und Bildern, kyptischen Zeichen und Runen vor ihren Augen sahen, unweigerlich, dass jemand seine Stimme erhob, egal wie unüberlegt oder hintergrundslos jener Person Beitrag war? Erkannten sie alle denn nicht, dass es keinen Unterschied machte? Wen interessierte es ob sie gemeinschaftlich Punkte abgezogen bekamen? Es kam am Ende so oder so auf das gleiche heraus. Schließlich zählte nicht das Erreichen einer festgelegten Punkteanzahl sondern lediglich die Mehrheit an Punkten. Es hatte nie einen Unterschied gemacht, ob ein Haus mit 5 oder 500 Punkten in Überlegenheit zu einem anderen gewann und das würde es auch nie. Die Ravenclaw spürte leichten Neid in sich aufflammen. Was hätte sie für einen solchen Verstand gegeben? Einen, der sich einfach auf Knopfdruck ausstellen ließ.
"Lassen Sie uns endlich mit dem Unterricht beginnen. Es gibt viel zu lernen. Schlagen Sie ihre Bücher auf, Seite 124. Kopieren Sie die Abbildung auf Pergament. Sie haben 20 Minuten." Ihr Lehrer riss sie aus ihren, sich ständig wiederholenden Gedankengängen und mit einem erleichterten Lächeln auf den Lippen, dass er ihr unwissentlich das Geschenk machte, sie abzulenken, strich sie bedächtig, schon beinahe rituell über den Einband des Buches. Ihr linker Mundwinkel zuckte kurz, während sich ihre Finger wieder von dem, noch immer zugeschlagenen Buchrücken lösen und sie willentlich die Hilfe ihres Buches bei der Aufgabe verweigerte. Wenigstens das würde eine kleine Herausforderung werden, wenn auch wahrscheinlich keine große. Federleicht fielen ihre Augen zu und augenblicklich begann das ihr so vertraute Spektakel: wie Lichtblitze sah sie die Welt ihrer Gedanken vor sich vorbeirasen, bekam ohne Probleme Zugriff auf ihre Erinnerungen und das Wissen, welches sie sich in den vielen Stunden in der Bibliothek und vorzüglich im Unterricht angeeignet hatte. Alte Runen war zwar nicht unbedingt ihr Fachgebiet, schon gar nicht, wenn es um die Anwendung ging, doch der theoretische Teil war lediglich wie ein Fingerschnipsen. Als sie ihre Augen wieder öffnete, ihre Pupillen sich von dem plötzlichen Lichtwechsel wieder zusammenzogen und ihre helle Iris den Platz dominierte, zupfte ein klitzekleines Schmunzeln an ihren Lippen. Sie war nicht schneller als Valentin, dessen gesamte Leidenschaft augenscheinlich in dieses Fach zu fließen schien, aber sie war genau so wenig einer der Typen, die besonderen Wert darauf legten die Ersten zu sein. Mit dem zweiten Platz konnte sie sich ohne Probleme anfreunden. Schon fühlte sie die samtweichen, kaum wahrnehmbaren Berührungen des leichten Flaums der Feder an ihrem Handrücken, als sie den Kiel aufnahm und ihn in dem dunkeltürkisen Titenfässchen tränkte. Geschmeidig tanzte ihre Hand über das Pergament, setzte jeden Strich gewissenhaft und gezielt, während die Rune Formen annahm und zu dem wurde, was sie werden sollte. Als sie wieder aufsah, die Feder beiseite legte und ihre Statur erneut aufrichtete hatte Valentin sich bereits einer anderen Sache gewidmet, während der Rest der Schülerschaft noch über ihrer Aufgabe lehnte. Erneut stahl sich der Schatten eines Lächelns auf ihre Lippen. Dieser Slytherin war wirklich faszinierend.

Erst die klare, laute Stimme ihres neuen Lehrers riss Valerie aus dem Zauber der Stunde, der sich wie eine Hülle in der Zeit um ihren Körper gesponnen hatte. Es war ein erstaunliches Phänomen, die sich der normale Alltag der Gänge, des Essens und ihrer Freizeit von den Stunden abhob. Jedes Mal war es wie eine andere Dimension aus der die Schwarzhaarige erst wieder zurückkehren musste. Es läutete und mit einem zufriedenen Gefühl stand sie auf, um ihre Sachen zusammen zu räumen. Die neue Fachkraft für Alte Runen schien nicht nur kompetent zu sein, er übermittelte auch einen hochgestochenen Erwartungshorizont an Wissen, Können und der Fähigkeit mitzudenken. Ohne Zweifel würde sein Unterricht interessant werden. Vielleicht anders, aber interessant.
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BeitragThema: Re: 1. Stunde bei Professor Eisenstein   1. Stunde bei Professor Eisenstein EmptyMi Dez 03, 2014 3:05 pm

Unbeeindruckt nickte James dem neuen Lehrer zu und ließ es sich nicht nehmen seiner Geste ebenfalls ein bestimmtes Maß an Überheblichkeit und Respektlosigkeit beizupflichten.
"Nun, Mr Potter, Sie beherrschen offenbar weder die Grundregeln von Respekt und Anstand noch die Grundlagen dieses Fachs. 10 Punkte Abzug für Gryffindor, Slytherin, Hufflepuff und Ravenclaw." Die Resonanz des Gryffindorquidditchcaptains bestand nicht aus mehr, als einem beiläufigen Seufzen. Gekonnt ließ er es sich so anhören, als wäre ihm eine Lästigkeit in den Sinn gekommen, die er nach dem Unterricht noch zu erledigen hatte, ihn zwar ein wenig nerven, aber ansonsten keine große Umständlichkeit darstellen würde. Doch neben diesem kleinen Ausdruck seiner Gefühle blieb die Punkteabzug von ihm unkommentiert, ganz in Gegenteil zur Mehrheit der Klasse. Aus irgendeiner Ecke hörte er die Stimme irgendeiner Hufflepuff oder Slytherin oder sowas, die als erstes ihre Kritik zu hören ließ:
"So eine Gemeinheit." Ihr folgte ein ganzer Schwall an kurzen Rufen, die er, unzugänglich zu sich, hinter sich ließ.
"Potter, du bist so ein Idiot!" stach die Stimme dieser gestörten Schlange aus der Menge heraus und wie in Zeitlupe wandte sich der Kopf des Löwen in ihre Richtung, bis er sie aus halb-spöttischen, halb-verächtlichen Augen ansah. Diese Hexe hielt sich für was besseres, weil sie mit dem größten Abschaum der Schule zutun hatte, der sich komplett bescheuerterweise auch noch stolz Riddle nannte. Die Parallelen zu ziehen fiel niemandem schwer und das dieser weißhaarige Zwitter irgendwann mal an höchster Spitze für die Dunkle Seite einstehen würde war ein offenes Geheimnis, welches ihm den unmenschlichen Respekt einbrachte, den ihm wohl jeder entgegenbrachte, außer einige Ausgewählte. James konnte nunmal nicht anders, als abfällig den Kopf darüber zu schütteln. Er würde sich nicht von diesem Jungspund unterkriegen lassen und mit Angst unterdrücken schon gar nicht. Ganz bestimmt nicht.
"Mit dir hat niemand geredet, also halt deinen Mund, Pinky!" kläffte der Gryffindor bedrohlich und zog sich nun endgültig aus der Aufmerksamkeit zurück. Die Aufgabe versuchte er anfangs halbwegs zu lösen, überflog dafür den Artikel und schaffte es sogar etwas wirklich halbwegs ordentliches hinzukriegen. Tatsache war, dass er eigentlich zwar ziemlich intelligent war, doch seine Faulheit und Desinteresse an der Schule, ihm die Fähigkeit den Stoff mit etwas schulischem Engagement mit Leichtigkeit zu lernen zunichte machte. Er entspannte viel lieber oder unternahm etwas mit den anderen Rumtreibern, anstatt sich auch noch außerschulisch mit dem Stoff zu beschäftigen. Schließlich hatte er auch noch ein Sozialleben.

Die letzten Informationen des Lehrers überhörte er mehr, als dass er sie hörte, während er als Erster aufsprang, als die Stunde endlich vorbei war. Umso entspannter packte er zusammen mit dem Gedanken daran was er wohl als nächstes für Unterricht hatte. Die meisten anderen Schüler waren schon gegangen, als ihm der Anfang der Stunde erst wieder in den Sinn kam und er zufrieden feststellte, dass das Slytherin-Duo noch im Raum war.
"Hey Schlange!" rief er, wobei er wahrscheinlich keinen von den beiden speziell angebrochen hatte.
"Wusste gar nicht, dass auch du neuerdings zu spät kommst Riddle. Sag bloß du wirst nachlässiger." seine Stimme war schneidend und triefte nur so vor Argwohn, den er noch immer nach dem eigenartigen Lächeln des Riddles hegte.
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BeitragThema: Re: 1. Stunde bei Professor Eisenstein   1. Stunde bei Professor Eisenstein EmptyDo Dez 04, 2014 12:29 am

Das Ende des Unterrichts kam so pünktlich wie Riddle es von einem Mann wie Eisenstein erwartete. Natürlich war der Halbveela längst mit seiner Verflechtung fertig, die eingeritzten Runen hatten kurz feurig aufgeglüht als er sie auflud, dann verging das Licht und nichts blieb zurück außer einem kaum sichtbaren Muster, welches deutlicher hervortrat hielt man das Pergament gegen Licht.
Sein stillschweigendes Gespräch mit seiner exotischen Sitznachbarin war bis zum Ende des Unterrichts weiter gegangen, doch außer Andeutungen war nichts aus ihm herauszukriegen gewesen.
Potters unverschämte Antwort auf Arcadias Gefühlsausbruch war geeignet gewesen einen lautstarken Streit vom Zaun zu brechen, doch Riddle hielt seine Freundin mit einer sanften Berührung an der Schulter zurück. Derartige körperliche Vertraulichkeiten waren selbst zwischen Ihnen für den Schulsprecher nicht am der Tagesordnung und ein deutliches Zeichen dafür das er etwas wirklich ungewöhnliches im Schilde führte.

- Er gehört mir

Blutrot fraß sich die Tinte in das Papier, die Farbe hatte ihren Anteil an der unausgesprochen in der Luft hängenden Drohung, doch es war viel mehr die ungewöhnlich nüchterne Ausdrucksweise, gepaart mit einem düsteren Glitzern in den, sonst so abwesend wirkenden, Augen die von einem nahenden Unheil kündigten.

Die meisten Schüler gingen mit dem Läuten, und Valentin hatte bereits erwogen Potter zum bleiben aufzufordern, doch der Trottel tat ihm unbewusst den Gefallen von sich aus zu verharren um eine seiner plumpen Provokationen vom Stapel zu lassen. Was für ein Narr.
Langsam wandte der Neffe des Dunklen Lords sich zu Potter um, fixierte den Gryffindor mit seinen abgründigen, im Morgenlicht schimmernden Augen. 'Gut gebrüllt, Löwe', stand in ihnen geschrieben, höhnisch und mit dem Ausdruck von Überlegenheit gemischt, welchen nur ein Vorsprung an Informationen erzeugt.

Mit wenigen, überraschend schnellen, Bewegungen überwand der, so oft träge wirkende, Hablveela die Distanz zu James in einem Augenblick, elegant wie eine Raubkatze. Valentin griff in seinen Umgang und für einen kurzen Moment zuckte die Hand des Gryffindors dorthin wo er seinem Zauberstab trug. Der Ausdruck in deinen Augen grenzte in dieser Sekunde beinahe an Panik. Potter war nervös...und verunsichert. Offenbar hatte Riddles Verhalten seit Beginn der Stunde seine Wirkung nicht verfehlt.
Ein Anderer hätte gewiss der Selbstbeherrschung des Suchers Respekt gezollt, den als der Schreckmoment vorbei war verharrte er ruhig und blickte Valentin trotzig - und verächtlich - entgegen.
Wie sehr der Erbe Slytherins es genießen würde ihm die Arroganz aus dem plumpen Gesicht zu wischen.
Gelassen zog Riddle an Stelle seines Zauberstabs den sorgfältig zusammengerollten Tagespropheten hervor, bevor er seinen engelsgleichen Mund zu einem mitfühlenden Lächeln verzog:
"Aber nicht doch, Mr. Potter.", sprach der zarte Slytherin mit sanfter Stimme, "Ich nehme meine Pflichten als Schulsprecher im Gegenteil sehr ernst."". Val gehörte zu den wenigen Schülern die James Potter mindestens an Größe gleichkamen, immer noch hielt er den Blick des bekannten Unruhestifters gefangen, zwang ihn in die unendlichen tiefen der kalten Amethyste zu blicken als dominierte er ihn mit einem Imperiusfluch.
Sie scheinen von mir zu erwarten dass ich Eure wenig gewählten Worte sanktioniere oder in Wut gerate?", eine rhetorische Frage auf die der Halbmensch keine Antwort erwartete denn er fuhr sogleich fort: "Aber ich bin kein solcher Unmensch an einem Tag wie diesem kein Verständnis für Euer verwirrtes Gemüt aufbringen zu können. Ich kann mir kaum vorstellen wie es ist einen solchen Verlust verkraften zu müssen."Riddle schlug die Augen für einen Moment nieder, seine Stimme war ein sanftes, einfühlsames Wispern. Eine einzelne, kristallklare, Träne löste sich von den umwerfenden, geschwungenen Wimpern als der Erbe Slytherins wieder den Kopf hob und den, verständnislosen, von schrecklicher Vorahnung erfüllten Ausdruck in Potters Augen in sich aufsog. Mit einer einzigen, knappen Bewegung schlug Val den Propheten auf und reichte in dem, inzwischen wie gelähmten, James, dessen Blick unwillkürlich auf die Überschrift des kleinen Artikels fiel:

Ehepaar tot aufgefunden

Es dauerte nur eine Sekunde, da hatte der Löwe die Namen seiner Eltern gefunden. Seine Arme fielen herab, die Zeitung glitt aus den kraftlosen Fingern und fiel mit einem leisen Rascheln zu Boden. Alle Farbe, alle Selbstsicherheit, aller Trotz, wichen innerhalb weniger Augenblicke aus dem sonst so überheblichem Gesicht. Valentin Riddle würde diesen Moment seines Triumphs memorieren.
Die blauen Augen waren trocken als Potter ihn anstarrte, noch war die Erkenntnis nicht wirklich zu ihm durchgedrungen, noch stand er vor dem eigentlichen Zusammenbruch.
Der Spott in den Augen des Halbveela war einer grausamen Befriedigung gewichen, er schaffte es nicht mehr länger die Fassade des mitfühlenden Schulsprechers aufrecht zu erhalten. Nicht einmal die Fassade der abgehobenen Schlange. Stattdessen war eine Dunkelheit in ihm zu spüren die schwer zu begreifen war, es war als wäre die Temperatur im Raum schlagartig um einige Grad gefallen, als zerrte ein eisiger Wind an den schwarzen Umhängen der Anwesenden.
Urplötzlich zuckte die Linke des Silberhaarigen vor, seine makellosen Finger Strichen sanft über die Wange des Gryffindor-Captains. Riddle brachte seinen Mund bis auf einen Hauch an das Ohr des Anderen: Mein Beileid...", zischte er, unbewusst mischte der Slytherin seine Aussprache mit Parsel, so sehr riss ihn die Situation mit, das Ergebnis war eine schauderhafte Mischung unmenschlicher Zischlaute und eines bösartigen Flüstern: "und beste Grüße an Mr. Black."
Der Abstand zwischen Ihnen und den Schülern die noch geblieben waren betrug einige Meter, und auch wenn sie nichts Genaues von der Unterredung mitbekommen hatten spielte es ohnehin keine Rolle, die überwältigende Mehrheit bestand aus der treuen Meute die Valentin umgab wenn er es zuließ.
Als wäre nichts geschehen wandte der Schulsprecher sich von seinem Opfer ab und glitt mit ungewohnt beschwingten Schritten zu seiner pinkhaarigen Freundin zurück. "Kommt, M'Lady."sagte er und bot ihr den Arm, "Lassen wir Mr. Potter mit seiner Trauer allein, ich bin sicher er möchte ein wenig Zeit für sich."
Die Dunkelheit seiner Ausstrahlung wich wieder der
Üblichen Verträumtheit und gewann ihre zarte Anziehungskraft zurück.
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BeitragThema: Re: 1. Stunde bei Professor Eisenstein   1. Stunde bei Professor Eisenstein EmptySa Dez 20, 2014 1:31 pm

James hatte kaum die Zeit zu blinzeln, als der weißhaarige Slytherin schon vor ihm stand. Die Bewegungen, die von dem anderen ausgingen waren wie immer geschmeidig und ließen -wie er gehört hatte- nicht nur bei ihm die Assoziation einer halb in den Schatten gehüllten Raubkatze wach werden. Auch als er unter seinen Umhang griff und James Finger daraufhin ganz reflexartig in Richtung seines Zauberstabes zuckten, lag in den sonst so gewohnt überheblichen Bewegungen, nichts von alle dem, was die Schlange sonst ausstrahlte, sondern immer noch diese schauererregende Zahmheit, die so gar nicht zu dem Riddle passen wollte. Doch statt dem Stab, den der Gryffindor felsenfest vermutet hatte, kam etwas ganz anderes zum Vorschein, das es tatsächlich schaffte die misstrauische, feste Miene des Quidditchcapains mit Verwirrung und Überraschtheit zu füllen. Statt dem Holz lag der Tagesprophet in der dünnen, schon beinahe mädchenhaften Hand des Anderen. Ein widerliches Lächeln breitete sich auf den Lippen des ein Jahr Jüngeren aus und verpasste dem Löwen endgültig eine Gänsehaut.
"Aber nicht doch, Mr. Potter. Ich nehme meine Pflichten als Schulsprecher im Gegenteil sehr ernst." Waren seine Worte noch so süß, ja nahezu lieblich gewählt und ebenso die Art mit dessen Hilfe er die Worte kunstvoll formte, so konnte nichts den eiskalten Blick aus den Amethysten auch nur annähernd brechen und mit der vorgespielten Wärme füllen, die er dem Gryffindor aus unerfindlichen Gründen so offensichtlich hinhielt. Der Blick James, mit Misstrauen und Unsicherheit gepaart, versuchte zu ergünden was der Slytherin bezweckte, doch nichts ließ sich in dem maskenartigen Gesicht seines Gegenübers ergründen.
"Sie scheinen von mir zu erwarten dass ich Eure wenig gewählten Worte sanktioniere oder in Wut gerate?" Der Löwe sagte nichts, presste nur seine Lippen aufeinander und spürte wie sich sein Körper langsam aber sicher anspannte. Einerseits lag es an der Wut, die sich in ihm aufbaute, während der Halbveela ihn zu verspotten schien, und andererseits, auch wenn der Gryffindor es niemals zugegeben hätte, lag es vielleicht auch daran, dass die Süßlichkeit dem Captain schlecht werden ließ und ihm irgendwas vermittelte, dass ihm sicherlich nicht gefallen würde. Denn was würde diesen gruseligen Freak vor ihm dazu bringen sich ein Lächeln abzuquälen und sich so eigenartig freundlich zu verhalten?
"Aber ich bin kein solcher Unmensch an einem Tag wie diesem kein Verständnis für Euer verwirrtes Gemüt aufbringen zu können. Ich kann mir kaum vorstellen wie es ist einen solchen Verlust verkraften zu müssen." James spürte das Unheil in sich, bevor er überhaupt wusste was los war. Eine dunkle, kraftvolle Vorahnung hatte sich seines Körpers bemächtigt und dominierte ihn binnen Sekunden, während ihm der Prophet gereicht wurde, die Gestalt vor ihm in den Hintergrund rutschte und sich die Buchstarben, wie heißes Eisen in sein Bewusstsein brannten.

Ehepaar tot aufgefunden

Er spürte wie ihm eiskalt wurde noch bevor er die Gewissheit hatte um wen es sich in dem Artikel handeln würde. Die schwarzen Namen schienen surreal auf dem hellen Papier und hinterließen eine eigenarige Leere in ihm, die ihn von innen heraus versteinern ließ. Kälte erfasste seinen Körper, schickte seine Wirkung in einem Schauer voraus, ehe der Schmerz sich in jede seiner Kapitaren hinweg ausfächerte und nichts hinterließ, als eine unbeschreibliche Beträubtheit. Er merkte nicht, wie sein Arm hinabsackte, die Zeitung aus seinen Fingern glitt und auf dem Boden aufschlug. Wie ein Opossum war er in eine Starre gefallen, konnte nicht realisieren, was sein Gegenüber ihm versuchte klar zu machen und doch stand es nicht nur schwarz auf weiß. Er konnte fühlen wie ihm der Boden unter den Füßen entrissen wurde und er zu fallen drohte. Jeglicher Zorn, der sich oberflächlich in dem muskulösen Quiddichspieler gesammelt hatte war von ihm abgefallen und nun konzentrierte sich sein Verstand nur darauf die Informationen in eine Botschaft umzuformen. Emotionen waren wie auf Eis gelegt, während der Potter-Sprössling nur in die boshaften Augen starren konnte, die sich mit genugtuender Befriedigung gefüllt hatten und den Anblick, der sich ihnen bot auskosteten, wie ein besonders schmackhaftes Dessert. Noch immer prasselten zu viele Eindrücke auf ihn ein, denen sein Geist in der kurzen Zeit nicht nachgehen konnte, als der Slytherin nun seine Hand hob und James die Berührung nur hauchzart auf seiner Haut fühlte. Seine Bewegungen hatten nichts ihrer raubkatzenartigen Perfektion verloren, als sich die Schlange vorbeugte und sein warmer Atem, die eiskalte Haut des Löwen striff.
"Mein Beileid... und beste Grüße an Mr. Black." Schauer um Schauer eroberten seinen Körper, ließen ihn erzittern, während die Stimme sich zischend zu ihm vorarbeitete und er trotzdem nicht in der Lage war darauf zu reagieren. Der Schock hatte ihn viel zu sehr mit sich gerissen und bemächtigte sich seines Körpers in unfehlbarer Gänze. Auch die Tatsache, dass sich der Halbveela von ihm entfernte und nach einigen dumpfen Worten, deren Sinn es nicht bis zu ihm schafften, den Raum verließ entzog sich seiner Kenntnis zum größten Teil. Die Gegenwart dessen, was allgegenwertig, als Realität bezeichnet wurde, hatte sich restlos von ihm gelöst und ließ den Löwen in einem nebeligen Nichts schweben.
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BeitragThema: Re: 1. Stunde bei Professor Eisenstein   1. Stunde bei Professor Eisenstein EmptyMo Dez 29, 2014 8:11 am

Arcadia stöhnte leicht auf, als Professor Eisenstein die Aufgaben für die kommende Stunde bekannt gab. Die Slytherin hatte noch keine Ahnung, was er da genau von ihnen haben wollte, aber es klang nach einer ganzen Menge Arbeit. Sie nahm sie aber nicht die Mühe, die Anweisungen mitzuschreiben; sie würde später einfach Valentin fragen. Der besaß zu seiner unverschämt unzerstörbaren Frisur auch noch ein verdammt gutes Gedächtnis. Gemächlich erhob sie sich von ihrem Sitzplatz und begann, ihre Sachen in ihrem Rucksack zu verstauen. Zwischendurch fiel ihr wieder ein, dass Valentin ihr ja noch ein Geheimnis schuldig war. Er hatte versprochen, sie nach dieser Stunde einzuweihen. Nun, es war "nach der Stunde" und die Slytherin drehte sich grinsend zu ihrem Banknachbarn um. Dann kam Potter's Retourkutsche auf ihren Kommentar von eben und die resolute Hexe hatte bereits beide Hände zu Fäusten geballt, als eine Hand auf ihrer Schulter sie davon abhielt, direkt auf Potter loszugehen. Es machte ihr nie etwas aus, wenn ihr Gegner auf den ersten Blick größer und stärker wirkte als sie selbst. Das hielt sie nie davon ab, ihrem Ärger Luft zu machen. Am Ende standen die stärksten Quidditchspieler dumm da, wenn sie erst realisierten, dass sie ein Mädchen geschlagen hatten. Überrascht hielt sie ein und blickte von der Hand auf ihrer Schulter zu dem dazugehörigen Arm, dann direkt hinauf in Valentin's dunkelviolette Augen. Eine unausgesprochene Frage glitzerte in ihren eigenen braunen Augen auf, die sich damit beschäftigte, was den sonst so distanzierten Slytherin zu dieser Geste bewegt hatte. Wieder fand sie sich davon überzeugt, dass er etwas großes vorhaben musste, wenn sich sein Verhalten so von seinem gewöhnlichen Benehmen unterschied. Bestimmt würde sie gleich erfahren, was genau das war und die Hexe war zugegeben aufgeregt. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, trat sie ein Stück zur Seite und setzte sich etwas weiter weg auf einen Tisch, um das Schauspiel aus einer bequemeren Position betrachten zu können.

Sie hatte immer gewusst, dass Valentin, wenn er wollte, gefährlich sein konnte. Er hatte nicht selten etwas unmenschliches, unheimliches an sich, doch bisher war Arcadia immer in seiner Gunst gestanden und hatte den Erben Voldemorts kaum einmal wütend erlebt. Nun war er nicht einmal wütend. Er war einfach nur…gruselig und selbst Arcadia, die den Slytherin mit Stolz einen Freund nannte, konnte die Gänsehaut auf ihren Armen spüren, als er sich Potter näherte und begann mit dieser samtigen, fremdartigen Stimme zu ihm zu sprechen. Zuerst war sie begeistert. Potter schien langsam die Hosen voll zu haben und Arcadia gönnte niemandem mehr, mal so richtig in die Schranken gewiesen zu werden, als diesem arroganten Schnösel. Gespannt sah sie weiter zu und feuerte ihren Hauskameraden insgeheim an. Sie stellte sich vor, wie sie später in seinen privaten Räumlichkeiten über diesen Moment sprechen und sich auf Potter's Kosten köstlich amüsieren würden. Doch dann sah sie diesen Ausdruck puren Entsetzens auf dem Gesicht des Gryffindors, als er die Zeitung aus Valentin's schlanken Fingern nahm und das anstarrte, was dort geschrieben stand. Sie hatte den Tagespropheten an diesem Morgen nicht gelesen und konnte nur ahnen, dass etwas wirklich schreckliches auf der Titelseite geschrieben stand. Gemeinsam mit Valentin's Worten, die dem Quidditchspieler sein Beileid verkündeten und von einem schweren Verlust sprachen, konnte sich die auffällige Schülerin schließlich die schlimme Wahrheit zusammenreimen. Jemand der Potter ungemein wichtig gewesen sein musste, jemand aus seinem intimen Familienkreis, am Ende sogar seine Eltern….waren tot. Entsetzt schlug Arcadia eine Hand vor ihren Mund und ihre großen braunen Augen weiteten sich, als sie die Tragweite der Sache begriff. Das also war das tolle Geheimnis gewesen, das Valentin zu derart überschwänglicher Freude veranlasst hatte.

Nun war Arcadia mit Haut und Haar eine Slytherin. In ihrem Leben war kein Platz für übertriebene Fürsorge für andere, zumal sie diese auch selbst nie von ihrer Umwelt erfahren hatte. Sie fühlte nur selten wirkliche Reue und amüsierte sich zuweilen auch am Leid anderer - vor allem wenn diese es auf irgendeine Weise sogar verdienten. James wäre einer dieser Kandidaten gewesen. Doch nun schaffte es die Siebtklässlerin nicht, sich am Leid des Gryffindors zu ergötzen. Ein Teil von ihr, der Teil der wusste, wie es sich anfühlte, wenn man ganz alleine war auf der Welt, schmerzte für den sonst so hochnäsigen Jungen, der wie benommen neben seinem Tisch stand, die Zeitung mit der Hiobsbotschaft neben ihm auf dem Boden. Wie aus weiter Entfernung hörte sie Valentin's Stimme, die sie dazu überreden wollte, zu gehen, aber Arcadia konnte sich nicht bewegen. Mit großer Anstrengung schüttelte sie den Kopf. "I…Ich", begann sie und selbst bei diesem kleinen Wort begann ihre Stimme sie zu verraten. Sie räusperte sich. "Geh du ruhig vor, ich komme gleich nach.", meinte sie und ihr Blick fand wieder den so seltsam verloren wirkenden Jungen am anderen Ende des Raumes, den sie so lange so sehr gehasst hatte und für den sie nun zum ersten Mal so etwas wie Mitleid empfand.
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BeitragThema: Re: 1. Stunde bei Professor Eisenstein   1. Stunde bei Professor Eisenstein EmptyDo Jan 01, 2015 9:36 am

Carey hatte sein Blatt abgegeben und war schon wieder drauf und dran, sich in die Arithmantik zu vertiefen, als Professor Eisenstein eine Hausaufgabe. Sie sollten die Abhandlung von einem gewissen Professor Murman zu der korrekten Sicherung von Eisdrachengehegen lesen, da sie kommende Stunde einen anspruchsvollen Test darüber schreiben würden. Kurz musste Carey schlucken, denn dies hatte sich alles andere als toll angehört, aber eigentlich mehr nach sehr viel Arbeit. Dann ertönte die Pausenglocke und die Schüler machten sich daran, ihre Sachen einzupacken und den Raum zu verlassen.

Hatte Carey noch gerade gedacht, Valentin sei erschreckend und faszinierend zugleich, so war er sich nun wirklich sicher: Valentin war alles andere als nett. Er war gruselig und....bösartig, ja eigentlich sogar richtig grausam. Er hatte das Wortgefecht von James mitbekommen, aber jetzt wurde es erst richtig spannend. Carey sah, wie sich Valentin raubtierartig zu James umdrehte, um nicht zu sagen, wie ein Jäger, der seine Beute gerade gesichtet hatte. Dann überwand er die Distanz zwischen ihnen mit nur wenigen, schnellen und eleganten Schritten. Doch dann kam ein Moment des Schreckens, denn Valentins Hand zuckte dorthin, wo man gewöhnlicherweise seinen Zauberstab trug. Carey rechnete jeden Augenblick mit einem Angriff, doch nichts derartiges geschah. Stattdessen zog der junge Riddle die neue beziehungsweise aktuelle Ausgabe des Tagespropheten und reichte sie, gelassen wohlgemerkt, James Potter. Irgendetwas schien Valentin zu Potter zu sagen, doch was genau es war, konnte Carey nicht identifizieren. Dafür stand er zu weit von dem Geschehen entfernt, doch war ihm eins klar: Es war nichts gutes. Also...gut für Valentin bestimmt, doch garantiert nicht für James.

Plötzlich schlug der Slytherin die Augen nieder und hatte nicht gerade etwas in der Nähe der Augen geglitzert oder war es nur eine Reflektion des Lichtes gewesen ? Hatte Carey etwa falsch geschaut ? Es blieb ihm ein Rätsel, doch wurde ihm unwohl. Als Valentin dem Löwen dann den Tagespropheten – aufgeschlagen - reichte, verlor dessen Gesicht jegliche Farbtöne. Stattdessen nahm sein Gesicht eine weiße Farbe an, um nicht zu sagen, Leichenblässe. James erschlaffte, der Tagespropheten rutschte ihm aus der Hand und segelte zu Boden. Es war, als hätte man ihm sämtliche Energien entzogen und ihn dann achtlos liegen gelassen. Das unwohle Gefühl, das Carey besaß, hatte sich nun verstärkt, doch schaute er zu Valentin. Valentins Augen hatten das Schauspiel, welches sich ihnen geboten hatte, hungrig aufgenommen und hatten James noch voller Spott angeschaut. Doch jetzt war der Spott einer grausamen Befriedigung gewichen und blickten geradezu gnadenlos auf James und Carey hatte plötzlich das Gefühl, als sei die Temperatur des Raumes gesunken und auf dem Weg in den Minusbereich. Der Grenzwert verlief gegen minus unendlich. Eine Dunkelheit, nein, eigentlich war es mehr eine Finsternis, die von Valentin ausging und die Carey einen eisigen Schauer den Rücken hinunter jagen ließ.

Der junge Riddle strich, geradezu sanft, das Gesicht von James, so, als sei er eine wertvolle Trophäe, doch flüsterte er ihm irgendetwas unverständliches zu, was sich eher wie ein Zischlaut anhörte, ehe er sich abwandte und der Slytherin mit den pinken Haaren den Arm bot, die jedoch zu Valentin sagte, dass er vorgehen solle. Nun gut, dies war nicht weiter Careys Angelegenheit, doch seine Meinung gegenüber Valentin stand nun endgültig fest: Valentin war absolut bösartig. Und Carey konnte nicht leugnen, dass er Angst vor ihm hatte. Valentin war, in seinen Augen, ein absoluter Irrer.
Und als sei nichts gewesen, so zog sich die Finsternis zurück und wich wieder dieser schrecklichen Anziehungskraft, welche Carey erneut einen Schauer den Rücken hinunter jagen ließ. Er packte seine Sachen nun endgültig zusammen und verließ den Raum. Wohin er jetzt gehen würde....vermutlich zum nächsten Unterricht. Ansonsten würde er einfach mal schauen, wohin ihn seine Füße tragen würden.


Zuletzt von Carey Blake am Mo Feb 16, 2015 9:07 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: 1. Stunde bei Professor Eisenstein   1. Stunde bei Professor Eisenstein EmptyMo Feb 16, 2015 7:43 am

Potters Reaktion ließ Nichts zu wünschen übrig, Angst, Unverständnis und dann nichts als Fassungslosigkeit und namenloser Schmerz. Der Schulsprecher war nicht sicher ob der Gryffindor den Seitenhieb auf seinen, im Krankenflügel liegenden, Freund verstanden, ja, ihn überhaupt zur Kenntnis genommen hatte. Die betrübliche Nachricht mochte seinen Geist derart vernebelt haben, falls dem so war tat es Valentin leid - es war seiner Meinung nach die Pointe des kleinen Stückchens gewesen, welches sie aufgeführt hatten.
Arcadias Verhalten jedoch riss die Schlange abrupt aus ihrem Siegestaumel. Der junge Riddle hatte ewartet dass die Treiberin seines Quidditchteams sofort ihren Platz an seiner Seite einnehmen werde und ihn zur nächsten Stunde, Verteidigung gegen die Dunklen Künste, begleiten.
Stattdessen sprach sie davon zurückbleiben zu wollen, ihm nachzufolgen. Verwundert wandte der Halbveela der pinkhaarigen sein makelloses Gesicht zu, von dem grausamen Lachen, welches wenige Momente zuvor auf seinen Zügen gestanden hatte, war Nichts mehr zu sehen. Doch auch die übliche Verklärtheit wollte sich nicht einstellen, stattdessen legte der schlanke Junge den Kopf ein wenig schräg, so dass sein silbrig schimmerndes Haar ein Zittern durchlief wie eine Lache von Sternenlicht. Die violetten Augen blickten neugierig zu dem Mädchen, fragend und verwundert.
Ihr Blick folgte dem Arcadias und fand Potter, verharrte dort einen Moment und glitt dann langsam zu der Slytherin zurück. Einige Augenblicke schien es als streiche erneut ein Schatten über das blasse, zarte Gesicht, doch als Valentin dann auf seine Freundin zutrat war der Ausdruck verschwunden. Vereinzelte, goldene Strahlen der Morgensonne fielen durch die hohen Fenster auf sie herab, durchstachen die, leicht staubige, Luft des Klassenzimmers für Alte Runen. Ihr Licht strich auch über die Gestalt des Schulsprechers, bemalten seine feinen Züge mit einem goldenen Glanz, tauchten seinen Schopf in eine funkelnde Kaskade von goldenen und silbernen Lichtern. Von der bedrohlichen Düsternis, mit welcher Riddle kurz zuvor den Raum verfinstert zu haben schien blieb nur eine verblassende Erinnerung. Die urtümliche, ewige Schönheit des Lebenssterns der Welt, ebenso der der Muggel wie der der Zauberer, verlieh dem Halbmenschen eine Aura des unirdischen, übermenschlichen. Die Neugierde hatte einem Anflug von Sorge weichen müssen, und während das Spiel von Licht und Schatten über das bezaubernde Antlitz und Valentin strich sich mit der linken Hand nachlässig durch das Haar um es zur Gänze aus seinem Blickfeld zu verbannen. Die ungewöhnlichen Augen des Halbveela schimmerten immer wieder auf, wenn Lichtstrahlen auf sie trafen, mit sanfter Stimme fragte er: „Ist euch nicht wohl, M’Lady? Fühlt ihr Euch schwach?“, aus seinen Worten sprach leise Besorgnis, dann wechselte er er abrupt auf eine persönlichere Anrede: „Was hast du heute gegessen? Einen Muffin?“, mit der schwindenden Distanz kam ein leicht tadelnder Tonfall dazu. „Du solltest wirklich aufhören dich von Zucker, noch mehr Zucker und Kürbissaft zu ernähren.“, außerdem gab es da diese Teile aus der Muggelwelt, Dosen die mit einem Getränk gefüllt waren welches offenbar den Zweck hatte Müdigkeit zu vertreiben und das erbärmlich roch. Nach geschmolzenen Bertie Bots Bohnen, so ungefähr.
Es war durchaus nicht üblich das Valentin im Beisein Anderer so vertraulich mit der Muggelstämmigen sprach, ein Anzeichen dafür das er nicht ganz so konzentriert um seine Aura der Distanzierung bemüht war wie sonst. Halb dem noch immer in ihm flackernden Hochgefühl geschuldet James Potter eine vernichtende Niederlage beigebracht zu haben, halb der Sorge das die Slytherin krank war.
„Du solltest es mit Gemüsebrühe versuchen.“, befand der Schulsprecher und blickte sich dabei um. Sein Blick fiel auf Potter und dann auf zwei Ravenclaw, die immer noch nicht die Klasse verlassen hatten. Es waren Vertrauensschüler, der eine wandte sich dem Ausgang zu, einige Sekunden suchte Valentin sich an die Namen zu erinnern, dann fielen sie ihm ein: „Mr. Blake, entschuldigen Sie bitte, auf ein Wort. Sie auch, Mr. Lehnsherr.“ – dass der Letztere bei seinen Worten geradezu zusammenzuckte entging Riddle, ebenso der wenig begeisterte Blick von Carey Blake, der beinahe entkommen gewesen war.
„Sie beide sind die Vertrauensschüler des siebten und sechsten Jahrgangs des ehrwürdigen Hauses Rowena Ravenclaws.“, begann der Silberhaarige. Der darauf folgende Blickwechsel entging ebenfalls seiner Aufmerksamkeit, Unmut und Unsicherheit wurde zu Misstrauen.
„Sie beide sind überaus verdiente Vertreter eben dieses und eine wirklich ausgezeichnete Wahl führ Ihr Amt.“, ging es weiter, Lehnsherr schluckte und schien böses zu ahnen.
„Gewiss werden Sie alles tun um ihm gerecht zu werden?“, erkundigte der Halbveela sich, seine Stimme war ein faszinierendes Werkzeug, freundlich und samten umstrich sie das Gehör der Zuhörer, nichts verriet eine Spur von Ironie. Dennoch war der beißende Spott beinahe spürbar.
Gezwungenermaßen nickten die Ravenclaws, und gnädigerweise verzichtete der Erbe Slytherins darauf sie zu einer lautstarken Zustimmung aufzufordern. Stattdessen verkündete er mit einer Miene die strahlende Freude ausdrückte: „Natürlich sind Sie das, und daher vertraue ich Ihnen die wichtige Aufgabe an, unverzüglich in die Küche zu gehen und mir folgendes zu bringen. Lassen Sie sich durch nichts von ihrem Auftrag abbringen, er ist überaus wichtig.“, selbst jetzt schaffte Valentin es vollkommen ernst zu wirken, er blickte die beiden Schüler an und überreichte ihnen eine Pergamentliste, welche sich in der Geste zwischen seinen schlanken Fingern bildete.
Blake reagierte zuerst, sah auf das Blatt, blickte entgeistert seinen ‚Vorgesetzten‘ an, reichte sie seinem Mitschüler und dieser folgte seinem Beispiel. Diesmal sah Riddle die Blicke und hob, ganz leicht, eine Augenbraue: „Möchten Sie etwas sagen, meine Herren?“, erkundigte er sich mit einem sanften Lächeln, welches jedoch nicht seine Augen erreichte. Der blonde Reinblüter, Lehnsherr, erstarrte, griff Blake beim Arm und wandte sich mit ihm um bevor er ihn in Richtung des Ausgangs zog. Die Tür fiel hinter den Raben zu, nur ein gedämpftes…“Zutatenliste…?!“, erklang schwach aus dem Gang, doch der Silberhaarige ignorierte es.
Stattdessen drehte er sich zu seiner Freundin um, natürlich war die ganze Sache weniger dem Ehrgeiz zur Ernährungsberatung geschuldet als viel mehr Valentins Form von Humor. Die geradezu skurrile Szene sollte das Mädchen belustigen, Valentin kabbelte sich oft mit ihr um das Thema Essen, er selbst schien überhaupt wenig zu essen, niemals Fleisch, während sie Süßigkeiten liebte und überhaupt sehr viel weniger Umstände um die Etikette der Nahrungsaufnahme machte als der dandyhafte, junge Slytherin. Der Neffe Voldemorts hoffte die Treiberin der Slytherinmannschaft ein wenig abzulenken, wenngleich es ihm ebenso sinnvoll erschien ihr ‚gesundes‘ Essen zu verabreichen, allein schon weil heute Abend Training angesetzt war und sie möglicherweise, mal wieder, vergessen würde vorher noch etwas zu essen. Was wenn sie vom Besen fiel?
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