The Dark Times
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The Dark Times

Die Zaubererwelt befindet sich im Jahre 1977 also im 7. Jahr der Rumtreiber. Komm in unsere Welt und sieh sie dir an!
 
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Valentin Riddle
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BeitragThema: Traumpfade   Traumpfade EmptyFr Mai 15, 2015 8:24 am

In die Mauern von Hogwarts ist manch uralter Zauber gewoben, um den Schlaf der Schüler vor Eindringligen zu behüten, doch es ist ungleich einfacher wenn man sich bereits im Innern befindet. Im Schlaf ist der Geist anfälliger für magische Schwingungen, und manche sind zu fein um sich an den mächtigen Steinen zu brechen.

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Valerie Philbrick
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BeitragThema: Re: Traumpfade   Traumpfade EmptyFr Mai 15, 2015 9:10 am

Valerie ließ sich mit einem erschöpften Seufzen und dem schweren Buch für alte Runen unter dem Arm auf ihr Bett fallen. Der Moment in dem der Tag ihr seine letzten blutroten Strahlen Tageslicht geschenkt hatte war längst verflossen und mittlerweile war es nicht mehr, als die Kerze zu ihrer rechten, welche die schon fast moderigen, alten Seiten des Lehrbuches mit ihrem flackernden Schein erleuchtete. Hektisch tanzend huschten die Schatten, die von dem welligen Papyrus geworfen wurden über das kühle Papier unter ihren Fingern, während sie die Seiten zu dem Punkt umschlug, wo sie im Unterricht stehen gebleiben waren, mit dem Vorhaben den durchgenommenen Stoff noch einmal durchzugehen und zu festigen.
Benebelnd umfing der Jahrhundert alte, erdige Geruch ihre Sinne und für den kurzen Moment umspielte ein seichtes, schemenhaftes Lächeln das Lippenpaar.
Gab es irgendeinen Geruch, der noch intensiver nach reinster Begierde und Unersättlichkeit und der gleichzeigen Befriedigung und genüsslichem Wohlgefühl duften konnte? Wahrscheinlich nicht und nur zu gerne gab sich Valerie für die paar Sekunden dem himmelsgleichen Duft hin. Doch dann verschwand das Lächeln so spurlos, wie es gekommen war und ihre Augen legten sich auf das vergilbte Papier.
Obwohl es schon spät war und obwohl die meisten anderen schon schliefen, so fiel sie ein weites Mal in die Welt, die ihr mit jedem Wort umso klarer dargelegt und ausgebreitet wurde. Die Zeit wurde zu einer unbeachteten, wertlosen Nichtigkeit, derer sie nicht einen Deut Aufmerksamkeit schenken konnte, bis sie komplett aus ihrem Sichtfeld verschwand.
Gedankenverloren spielten die nervösen Finger der jungen, schwarzhaarigen Hexe mit dem Anhänger der Kette, welche noch immer um ihren Hals hing und welche ihr von dem geheimnisvollen, so undurchsichtigen Zauberer geschenkt worden war.
Das dunkle Nachtblau hatte sich mittlerweile in ein reines Schwarz verwandelt, welches den Himmel komplett für sich einnahm, als ihre Lider schwer zu werden begannen. Krampfhaft versuchte sie sich an den Zeilen und den einzelnen Buchstarben festzuhalten, weiter zu lesen und sich nicht dem brutalen Schlaf zu opfern, doch so stark ihr Geist es auch versuchte, so war es ihrem Körper nicht mehr möglich sich gegen die Erschöpfung aufzulehnen, welche der anstrengende Tag mit sich gebracht hatte.
Nur noch ein Mal mehr schaffte sie es ihre Augen für eine kurze Zeit zu öffnen in der die Lettern auf den Seiten verschwammen und sich doppelten, ehe sie sich wieder schlossen, ihr Atem länger wurde, sich der eiserne Griff, um das schwere Buch löste und es mit einem lauten Holpern auf dem Boden vor dem Bett aufschlug.
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Valentin Riddle
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BeitragThema: Re: Traumpfade   Traumpfade EmptyFr Mai 15, 2015 10:14 am

Die Nacht hatte ihre Schwingen über Hogwarts gelegt, durchdrungen nur vom Licht der Sterne und dem aus den unzähligen Fenstern des alten Schloss, welche über die spigelglatte des Sees tanzten, goldenen Glühwürmchen gleich.
Im Innern des Schlosses herrschte weitestgehende Stille, die meisten der Schüler hatten sich zu Bett begeben, ein ereignisreicher Tag war dabei zu seinem Ende zu finden. Was am Morgen im Klassenzimmer für Alte Runen geschehen war hatte sich wie ein Lauffeuer in der Schule verbreitet: James Potters Eltern waren ermordet worden, niemand wusste von wem, auch wenn die Gryffindors natürlich dem 'Dunklen Lord' die Schul dafür gaben - oder eher gesagt dessen missratenem Neffen.
Der Schulsprecher hatte die Gerüchte mit einem ungläubigen, sanften Lächeln abgetan, doch man musste kein Slytherin sein um zu merken das der Silberhaarige innerlich sicher ein gewisses Maß an Triumph verspürte, waren die 'Rumtreiber' doch ein beständiges Ärgernis für den Team-Kapitän der Schlangen.
Die schiere Tragweite des Ereignis jedoch sorgte weniger für Entsetzen und Abscheu als viel mehr für eine Mischung von Grusel und einer perversen Form von Bewunderung: In gewisser Weise hatte es eine Aura des mytischen, die Feinde des Erben von Salazar Slytherin wurden vom Schicksal selbst bestraft.
Was Riddle selbst anging, nun, er hatte sich einige Zeit lang an seinem Sieg erfreut, doch das seltsame Verhalten Arcadias hatte ihn bereits gegen Mittag deutlich mehr beschäftigt als Mr. und Mrs. Potter, wenngleich er am Abend nicht mehr so durcheinander war.
Während die übrigen Slytherin in ihre Räume in den Kerkern gingen war Val noch einige Zeit auf dem Astronomie-Turm gewesen und hatte der Sonne zugesehen, wie sie hinter den grünen Massen des Verbotenen Waldes verschwand und, nachdem die letzten Goldenen strahlen über seine Alabasterhaut getanzt waren in sein privates Gemach in einem der Türme zurückgekehrt.

Wenngleich die großzügig und mittels Magie eingerichteten Räume über eine beinahe unanständig luxuriöse Polsterlandschaft verfügten schlief Valentin Riddle nicht. Es gab lediglich Zeiten in denen er sich unbewegt in einer Art Trance versetzte, nur seinen unbeständigen, unerfassbaren Geist schweifen ließ.
Meist wanderte er in ihnen in Welten umher die seiner chaotischen, unwirklichen Fantasie entsprangen, manchmal grausam und voller Gewalt, doch meist surreal, voller Farben und unirdischer Szenerien.

Gerade glitt der so feminin wirkende, filigirane Junge eine ätherische, graue Straße entlang, die sich gesponnen aus aschfarbenem Licht über einer gewaltigen, wirbelnden Masse Sternenstaubs entlangzog, da fand er sich auf einer grauen, tristen Straße wieder die wenn überhaupt aus Steinstaub zementiert schien.

Ohne ein sichtbares Zeichen von Überraschung blickte der Neffe des Dunklen Lords sich um: Autos standen am Bürgersteig einer der langweiligsten Häuserfronten die anzusehen er je das Pech gehabt hatte. Wenngleich das Halbblut sich kaum auskannte schienen die Fahrzeuge alt zu sein, oder es war die Atmosphäre? Eine trübe Schwere lag auf der Szenerie, und es dauerte einige Augenblicke bis Val zu begreifen begann was geschehen war. Dieses entsetzliche Bild entsprang nicht seiner eigenen Fantasie, er war...in den Geist einer anderen Person eingedrungen? Natürlich wusste er was Legilimentik war, sein Onkel war Meister in dieser magischen Disziplin, doch der Halbveela hatte sich nie wirklich damit aufgehalten die Gedankenwelten niederer Kreaturen zu erspüren. Es erschien ihm sehr unwahrscheinlich darin etwas interessanteres zu finden als in seinen eigenen.
Die herrlichen, violetten Augen zu schmalen Schlitzen verengt ging Riddle langsam den Bürgersteig entlang. Gekleidet war der Schulsprecher in ein Gewand aus Seide von der Farbe gesponnen Rauchs, das seinen fast mädchenhaft kurvigen Körperbau betonte, seine makellose, helle Haut schimmerte unter dem Stoff hervor. Der Bauchbereich war sogar unbedeckt, die glatten Arme schauten aus langen, schleppenartigen Ärmeln hervor, welche er leicht vor der Brust verschränkt hielt.
Von der Hüfte abwärts trug Valentin etwas das an den unteren Bereich eines freizügig geschnittenen Abendkleids erinnerte: Sein linkes Bein war fast gänzlich unbedeckt, das rechte nur von einem Hauch der gleichen, grauen Seide verhüllt die auch den Oberkörper des Veela mehr schlecht als recht vor den Blicken verbarg. Die schwarzen Lederstiefel hatten silberne Schnallen und hohe Absätze, bei jedem Schritt erzeugten sie ein leises 'Klick' auf dem Kopfsteinpflaster, doch der Slytherin bewegte sich absolut sicher, mit eleganten Schritten die von großer Selbstsicherheit kündeten.
Tiefviolette Seidenbänder wanden sich um die glatten, wohlgeformten Oberschenkel und die ebenso ebenmäßig geformten Arme des jungen Zauberers, wirkte er in der Schuluniform nicht selten auf beide Geschlechter betörend so übte seine unirdisch makellose Schönheit nun einen beinahe Atemberaubenden Sog aus, wenngleich nun beinahe einen rein femininen.
Freilich erwartete Valentin hier, in der Traumwelt eines...oder einer...anderen nicht das die Anwesenden in Ohnmacht fielen, tatsächlich war er fast ein wenig neugierig ob sie ihn überhaupt bemerken würden.
Das hohe, unangenehm einförmige Gebäude das am Ende der Straße lag schien eine Art Schule zu sein, Kinder rannten oder eher gesagt schlichen auf dem Hof umher, umgebeben von Mauern und einem eisernen Tor, es gab verschiedenen Gruppen und manch einer blieb auch allein.
Was für eine eigeartige Szenerie, eine schwache Brise wirbelte die Seide durcheinander, beinahe als kräuselte der Wind einen Teich.
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Valerie Philbrick
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BeitragThema: Re: Traumpfade   Traumpfade EmptySa Mai 16, 2015 11:53 am

Einsam stand das dürre, blasse, ja schon fast durchsichtig wirkende Mädchen mit den schwarzen Haaren im Schatten der Mauer und schien mit ihm in reinster Perfektion zu einem zu zerfließen. Das einzige, was sie, auch ohne jegliche Sonneneinstrahlung verriet, waren die hellen Augen, die aufgeweckt und aufmerksam auf den Rest der Schülerschaft blickten, von der nicht ein anderes Mädchen oder ein Junge irgendwelche Notiz von ihr nahm. Als eine der wenigen stand sie allein und als einzige im Schatten, den die undurchdringlichen, schweren Mauersteine warfen. Das freudige Lachen der anderen drang zu ihr und wurde von der beengend wirkenden Barriere in ihrem Rücken zurückgeworfen, doch die Freude konnte sie nicht anstecken. Während die Mädchen kichernd und aufgeregt miteinander redeten und sich gegenseitig ihre Kleider glatt strichen, spielten die Jungen Fußball.
Ein blonder, sommersprossiger Junge kickte den Ball und das einsame Mädchen zuckte unweigerlich zusammen, als er knapp neben ihr an die Wand prallte und leicht hüpfend zu den spielenden Jungen zurückrollte.
Valerie schaute mit besorgtem Blick zu dem kleinen Schulmädchen, das sie genau so wenig, wie die anderen Kinder bemerkte.
Das hier war nun mal nur ihr Traum. Eine Erinnerung von den tausenden, die sie nur in ihrer Illusion des Schlafes einholen und packen konnten. Wieder einmal war sie in ihrer eigenen Kindheit gelandet und dieses einsame Kind an der kalten Mauer war niemand anderes, als sie selber.
Verletzt versuchte die Hogwartsschülerin durchzuatmen und sich zu fassen. Zu oft hatte sie schon versucht in das Geschehen dieser Erinnerungen einzugreifen und zu oft hatte sie voller Zorn und Verzweiflung feststellen müssen, dass es ihr unmöglich war.
Schon damals hatte sich die noch sehr junge Hexe von den anderen Schülern unterschieden, nicht dazu gehört und sich zwanghaft abgesondert. Einmal mehr war es ihre ihr so verhasste Brillianz gewesen, die sie gezwungen hatte anders zu sein. Die Schule langweilte sie, während die Mitschüler überfordert waren und die Belanglosigkeiten mit denen sich Gleichaltrige beschäftigten, brachten sie nur dazu die Augen zu rollen.

„Hee! Außenseiter!“, rief der Blonde, der den Ball geschossen hatte und grinste sie fies an.
„Wieder ganz alleine?“ Die Schwarzhaarige schaute den Jungen durchdringend an, verzog jedoch noch immer schweigend keine Miene.
„Lass die lieber in Ruhe. Mit der stimmt doch irgendwas nicht. Am Ende steckst du dich noch bei ihr an, Scotty“, rief ein anderer und erhielt von hier und da zustimmendes Gemurmel.
Der Ball rollte noch ein Stückchen weiter, bis er wieder vor den Füßen des sommersprossigen Scottys zum Erliegen kam und er das in Schatten gehüllte Mädchen noch immer spöttisch ansah, ehe sein Fuß nach hinten ausholte und er den Ball ein weiteres Mal nur eine Haaresbreite von der kleinen Valerie an die Wand schoss. Erneut zuckte das Kind erschrocken zusammen, bewegte sich jedoch keinen Zentimeter. Die Jungen lachten und Scotty platzierte den Fußball grade erneut vor sich, als einer der anderen ihn fest am Arm packte und zurückhielt.
„Lass sie in Ruhe!“, sagte er energisch und bestimmt.
„Misch dich da nicht ein, Levoy!“, wurde der dunkelhaarige Junge angefahren und Scotty stieß ihn von sich.
Valerie wollte wegschauen, wollte sich den Anblick dessen sparen, wofür sie sich schuldig fühlte, doch wie festgenagelt klebte ihr Blick an der Szene, die sich nun zwischen ihrem besten Freund, Adam und dem Blonden abspielte.
Denn nun war es Adam, der seine Hand zu einer Faust ballte, ausholte und seinem Gegenüber mit voller Kraft ins Gesicht schlug.
„Adam Levoy!“, ertönte beinahe im selben Moment eine strenge, herrische Stimme,
„Augenblicklich zum Rektor!!!“
Ein paar Momente vergingen, in denen Adam der forschen Anweisung Folge leistete und sich der Rest der Jungen mit wütenden Blicken der kleinen Valerie widmete und ihr bedrohlich näher kam.
„Das wirst du bereuen, Außenseiter!“
Valerie wandte sich ab bevor sie sehen konnte, wie die Jungs bei ihrem früheren Ich ankamen, um sie weiter zu schikanieren.
Damals war sie weitaus noch nicht so selbstsicher gewesen, wie sie es jetzt war, auch wenn man bei ihr im Generellen nicht an Selbstsicherheit dachte.
Die Schulzeit vor Hogwarts, auf die ihre Eltern eisern bestanden, obwohl sie über die Klugheit ihrer Tochter informiert waren, war mit Abstand die grausamste Erfahrung ihres Lebens gewesen und hatte sie deutlich geprägt.
Eiskalt küsste sich eine unnachgiebige Gänsehaut über ihre Arme, während sie einige Schritte auf das Schultor zumachte. Sie wollte sich nicht umdrehen, sich nicht selber erneut in dieser Lage wiederfinden und sich nicht zurückerinnern an ihre Schulzeit. Ein weiteres Mal atmete die Ravenclaw durch, spürte wie sie wieder Herrin über sich wurde und ihr Ausdruck gewohnt ernst wurde, als sie ihre Augen hob und direkt in die einzigartigen Augen des Slytherins blickte.
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BeitragThema: Re: Traumpfade   Traumpfade EmptySo Mai 17, 2015 9:25 am

Das Treiben auf dem Schulhof gewann einen kleinen Teil von Valentins Aufmerksamkeit für sich, wenngleich er den gelangweilten Blick nur unmerklich umherschweifen ließ.
Einige Kinder, ausschließlich Jungen, traten eine Lederkugel umher, eine Art primitives Ballspiel, dessen Regeln sich ihm nicht erschlossen, wobei er auch keinerlei Versuch dazu unternahm sie zu verstehen.
Das Rennen fand ein Ende als das Geschoss neben einem unscheinbaren Mädchen an die Wand prallte, das sich in den Schatten der Mauern angelehnt hatte, beinahe als verstecke es sich. Sie zuckte zusammen und der unansehnliche Lümmel, der Schütze gewesen war sprach sie mit Spott in der Stimme und einem dümmlich-boshaften Grinsen auf den Lippen an: "Hee! Außenseiter! Wieder ganz alleine?" - Der Erbe Slytherins verdrehte innerlich die Augen, der Verhöhnung war an Plumpheit und Einfallslosigkeit kaum zu überbieten. Das Mädchen antwortete nicht, doch es blickte auch nicht zur Seite, wie er zunächst erwartet hatte. „Lass die lieber in Ruhe. Mit der stimmt doch irgendwas nicht. Am Ende steckst du dich noch bei ihr an, Scotty“, rief einerder Umstehenden, doch der Junge ließ die Sache nicht auf sich beruhen, sondern trat erneut mit Wucht gegen das Leder, das eine Handbreit neben ihrem Gesicht gegen die Steine prallte. Erneut zuckte sie zusammen, doch wieder bewegte sie sich nicht fort und versuchte nicht der Konfrontation zu entfliehen, soviel gestand Valentin ihr zu. Dennoch erschien es dem Neffen Voldemorts als äußerst schwächlich sich nicht gegen eine solche Behandlung zur Wehr zu setzen, niemand wäre jemals davon gekommen etwas derartiges bei ihm zu probieren.
Sein silbriges Haar verwirbelte sich leicht in der Brise, die durch die seltsame Traumlandschaft strich, ein Wind, den niemand fühlte.
Wer mochte das Kind sein? Er dachte nicht weiter darüber nach, denn etwas anderes fing seine Aufmerksamkeit ein. Gerade machte 'Scotty' - was für ein abscheulicher Name - dazu bereit ein weiteres Mal zu schießen, da trat ein anderer Junge dazwischen, der ihn am Arm ergriff und anblaffte: "Lass sie in Ruhe!"
'Scotty' dachte jedoch gar nicht daran kleinbei zu geben und stieß den Neuen von sich, "Misch dich da nicht ein, Levoy!" - erneut fragte Valentin sich ob der Kerl diese Texte in einer Art Laientheater aufgeschnappt hatte -, wurde für seine Mühen jedoch mit einem harten Schlag ins Gesicht abgestraft. Wie unglaublich vulgär diese Kinder doch waren.
Das Folgende Theater bekam der Halbveela nicht richtig mit, denn der Himmel hatte sich urplötzlich ein wenig verfinstert, reagierte vielleicht auf die Emotionen der Träumerin. Dieser Gedanke brachte Val zurück zu der ursprünglichen Frage: Wo war er, warum war er hier? Er steckte ganz offensichtlich in einer Art Erinnerung, einem Denkarium ähnlich, doch lebendiger und unsteter als eine extrahierte Erinnerung.
Erst jetzt bemerkte er die junge, schlanke Hexe mit den rabenschwarzen Haaren, die neben ihm stand. Einige Sekunden vermochte er ihre Erscheinung nicht zuzuordnen, sie trug die Ravenclaw Schuluniform und...eine silberne Kette um den Hals, deren Anhänger eine Sanduhr war.
Valerie Philbrick. Wie interessant. Das Mädchen riss sich von der Szene vor ihnen los und der Blick ihrer ungewöhnlichen, klaren Augen traf auf das violett der funkelnden Amethyste des Halbbluts.
Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung und Unverständnis, was ihn ein wenig amüsierte. Zumindest war Valerie ebenso unvorbereitet auf diese Begegnung gewesen.
Der Erbe Slytherins deutete eine etwas spöttische Verbeugung an und wisperte, mit seiner ätherischen, samtigen Stimme: "Guten Abend, Miss Philbrick. Verzeiht, dass ich ein wenig verwundert bin Euch und diesen Ort zu sehen."
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BeitragThema: Re: Traumpfade   Traumpfade EmptyFr Mai 22, 2015 1:21 pm

Die Überraschung grade diesen Slytherin vor sich zu erblicken und das in dieser eigenartigen Situation war so unvorhersehbar gewesen und überraschte sie so sehr, dass es ihr unmöglich blieb, sich ihre Verwunderung über den Zustand nicht ansehen zu lassen und da war es auch schon zu spät, denn der Blick des jungen Zauberers hatte den ihren bereits erwidert und Valerie wusste, dass der Riddle-Sprössling nicht einer der Sorte war, denen solcherlei Feinheiten entgingen.
Von sich selbst verdutzt musste sie nicht eine Sekunde zögern, als sie auch schon den Entschluss gefasst hatte, die wenigen Schritte zu ihm aufzuholen in der Absicht einige Worte mit ihm wechseln zu können.
Jegliches, ihr so rutiniertes Misstrauen legte sich mit dem Anblick seiner Gestalt in ihr nieder und zerstob in ungeachteter Nichtigkeit, während sie selbstsicher auf ihn zuschritt.
Grade die Tatsache, dass es der Riddle war, welcher ihr so realistisch und unerwartet im Traum, dem einzigen Ort an dem sie sich vollständig öffnen konnte, erschien, hätte sie vorsichtiger werden lassen müssen, doch das alles hatte eigenartigerweise keine Bedeutung mehr.
War es erneut dieser krankhafte Drang nach Wissen, welcher sie zu ihrer Risikofreude zwang und die damit verbundene Bekämpfung der lähmenden Langeweile, welche es an sich hatte sie tagtäglich zu quälen?
Feinste Partikel Staub des sandigen Bodens umwirbelten und begleiteten jeden ihrer Schritte, während sie auf den Halbveela zuging, verbanden sich zuerst nur schwerlich mit der klaren Luft, ehe der Sand immer feiner und feiner zu werden schien und sich in rauchartige Nebelschwaden verwandelte, die sich in ihrem Rücken zu immer höheren Ausmaßen auftürmten und schließlich den Blick zu der Szene in ihrem Rücken verbargen. Das Tor, welches grade noch wie eine Absperrung zwischen ihnen gestanden hatte, verschmolz, trocknete wie eine vergessene Blume in sich zusammen und entwickelte sich in seiner knöchigen Erscheinung immer weiter, bis es nicht mehr war, als ein alter Baum.
Mittlerweile war die Schule von dem geisterhaften, undurchsichtigen Rauch komplett eingehüllt und ließ binnen Sekunden nichts zurück, als eine wage Erinnerung an das, was nun von dem unendlichen Dunst verschlungen wurde.
Ebenso hatte sich die Straße verändert, die Autos waren zu kargen Hügeln geworden und plötzlich standen sie in einer öden, doch träumerischen, schwarz-grauen Landschaft, deren Weite durch die fast bedrohlichen, tiefdunklen Qualmwände eingeschränkt wurde.
Valentin war der Ravenclaw hier nicht unerwünscht, nein, ganz im Gegenteil interessierte es sie, wie es zu dieser Begegnung hatte kommen können, doch das hieß nicht, dass er noch mehr von ihren innerlichsten Gedanken würde sehen dürfen, als er es sowieso schon hatte, denn allein das war viel zu viel und doch nicht zu verhindern gewesen.
Spielerisch leckten und begehrten die finsteren Rauchschwaden nach dem Slytherin, schienen nichts lieber zu wollen, als durch dieses silbrige, einzigartige Haar zu fahren und doch war es wie eine Art unsichtbare Hülle, die sie daran hinderte ihm zu nahe zu kommen, auch wenn es rein gar nichts bewirkt hätte.
Valerie erschauderte bei dem Anblick des Riddles, der so atemberaubend perfekt in das mystische, dunkle Schauspiel der undurchsichtigen Nebel passte und beinahe wie ihr anmutiger Herr wirkte und doch war ja sie selbst es gewesen, deren Fantasie das alles entsprang und die ihn vor diesen majestätischen Hintergrund setzte, vielleicht einfach, weil nichts anderes, als das prachtvollste und finsterste zu dem Halbveela passen wollte.
Spöttisch verbeugte sich der junge Herr vor ihr und gab der Szenerie in seinem Rücken somit den letzten, perfekten Schliff, ehe seine ruhige Stimme an ihre Ohren drang.
"Guten Abend, Miss Philbrick. Verzeiht, dass ich ein wenig verwundert bin Euch und diesen Ort zu sehen." Ein winzigstes Lächeln zupfte an den Mundwinkeln der Ravenclaw, das sie fast unbeteiligt wirken ließ, doch umso mehr schienen ihre Augen vor Reiz zu lodern.
"Mister Riddle", erwiderte sie auf eine angemessen höfliche Art und Weise, deutete einen Knicks an, bei dem sie den Blick kurz zu Boden richtete, nur um dann umso gefesselter wieder aufzublicken.
"Ich nehme beinahe an, ich bin nicht minder verwundert über Euren Besuch. Was verschafft mir diese Ehre?"
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BeitragThema: Re: Traumpfade   Traumpfade EmptySo Mai 24, 2015 9:24 am

Die Ravenclaw schien weniger verängstigt als viel mehr wie gebannt von der unerwarteten Begegnung zu sein, was wiederum eine Reaktion war die bei Valentin unter 'interessant' fiel. Ihr Gruß war angemessen höflich und wirkte nicht ungeschickt, was Riddle mit einem anerkennenden, doch seltsam leeren, kurzen Lächeln quittierte. Seine großen, irritierend andersfarbigen Augen schienen das Mädchen unverwandt anzublicken, doch es dauerte einige Momente bis er wieder sprach, der plötzliche Zerfall der eintönigen Welt um sie her hatte seine Aufmerksamkeit erkämpft, das Schauspiel des düsteren, wirbelnden Nebels hatte einen düsteren, unwirklichen Reiz.
Als Valentin sich wieder auf Valerie konzentrierte fiel ihm auf das ihr Gesicht nicht den Ausdruck dümmlicher Verzückung trug, der die Meisten überfiel denen er sein Interesse zu Teil werden ließ. Er war nicht sicher was er davon halten sollte, konnte es sich nicht erklären, doch für den Moment war ein nicht einmal kleiner Teil von ihm froh dass Ms. Philbrick in der Lage zu sein schien klar zu denken während sie sprachen. Wie klar beabsichtigte er bald festzustellen, denn dass der Traum, er war sich jetzt sicher das es einer gewesen war, verflogen war sprach dafür dass die Schlafende ihn einerseits nicht Teil dieser speziellen Gedanken sein lassen wollte, und andererseits verwirrt war, denn der Nebel um sie herum nahm keinerlei Konturen an. Den Erben Slytherins interessierte sehr inwieweit diese seltsame Verbindung ihrer Geister reichte, ob er nur ein untätiger Zuschauer war, oder, wie er hoffte, ebenso sehr darauf Einfluss nehmen konnte was um sie herum geschah. An die Möglichkeit dies als eine Art Tür in seinen Geist zu sehen dachte Riddle nicht, einerseits weil er sich nicht vorstellen könnte das jemand dies wagen würde, andererseits weil es ihm niemals in den Sinn gekommen wäre dies nicht verhindern zu können. Außerdem hatte der Dunkle Lord ihm, im Zuge seiner Lektionen über Magie, die auf den Geist anderer einwirkte, gesagt dass selbst er es als äußerst unangenehm empfände den andersartigen, abgründigen Geist seiner Schöpfung zu berühren.
Valentin für seinen Teil hatte sich nie mit Legilimentik anfreunden können, es langweilte ihn zu spüren was in den Köpfen niederer Wesen vor sich ging, und wem er seine Art der Zuneigung schenkte traute er keine Lüge ihm gegenüber zu. Nicht zuletzt war der Halbveela meist so sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt dass er nicht merkte was in den Menschen um ihn herum vor sich ging.
In diesem Augenblick jedoch, als der Erbe Slytherins und die Ravenclaw mit dem ebenholzfarbenen Haar inmitten eines Wirbelsturm dunkler Nebelschwaden standen, faszinierte ihn die Möglichkeit mit ihrem Geist zu spielen, er hatte die trostlose Einöde gesehen, die ihre Kindheit gewesen war, er hatte am Ende ihres kurzen Duells das vage Gefühl gehabt dass da etwas war das ihn unterhalten würde. Jetzt war der Moment gekommen zu beweisen das sie seiner Aufmerksamkeit würdig war.
Valentin würde ihr die Aussicht auf wahre Freiheit ermöglichen, eine Freiheit jenseits der Grenzen geistlicher und weltlicher Konventionen, wer anders als er konnte dazu in der Lage sein?
Trotz dieser reichlich abgehobenen Gedankengänge war der Junge sich der Tatsache bewusst der Gast in dieser Welt zu sein, wollte er die Kontrolle darüber erringen musste er ihre Verwirrung noch ein klein wenig steigern. "Ihr nehmt an?", fragte er mit einer Stimme wie Silberglocken, "Habt ihr damit gerechnet mich in Euren Träumen zu sehen?", sein Tonfall war frei von jeglicher anzüglichkeit, eher schien es als halte er dies für verständlich. "Nun, die Ehre ist dann wohl ganz meinerseits, nicht wahr?", eine leichte Neigung des Kopfes gan seinen makellosen, zarten Zügen einen Anflug katzenhafter Neugierde. "Es...ist doch euer Traum, nicht wahr?", fragte er mit einem mal mit einem fast lauernden Unterton, begleitet von einem Funkeln in den bodenlosen, purpurnen Augen.
In einer fließenden Bewegung hob der Halbmensch seine schlanke Hand, die langen, mandelförmigen Nägel schimmerten von einem seltsamen, schwarzen Nagellack, in dem trotz der Düsternis blaue Splitter zu funkeln schienen. Immer noch schienen ihn die Schwaden nicht zu berühren, doch jetzt kringelten sie sich schon zwischen den einzelnen Gliedern seiner elfenhaften Finger hindruch und enger um seine in Seide gewandete Gestalt.
"Oder steht ihr unter dem Zauber eines Amuletts, welches ihr beim Einschlafen getragen habt?", die Stimme des Silberhaarigen hatte einen fast zurückhaltenden, doch um so anziehenderen Klang angenommen, wenn eine Art Drohung in ihr enthalten war so verbarg sie sich unter dem sanften Hauch einer Sommerbrise. Als die Hand Valeries scheinbar unwillkürlich zu der in Silber gefassten Sanduhr an ihrem Hals zuckte strichen die Finger des Nebels durch die Kaskade samtweichen Haars, die die Schultern des Slytherin herabfielen. Es spielte keine Rolle ob das Mädchen wirklich davon überzeugt war unter seinem Zauber zu stehen: In dem Augenblick als sie die Möglichkeit erwog war die Unsicherheit groß genug für ihn dem Dunst um sie her nach seinen Vorstellungen zu formen, denn hier galten andere Gesetzmäßigkeiten der Zeit als in der wirklichen Welt. Sie konnte die Kontrolle durchaus wiedererlangen, doch dafür musste sie es schaffen sich darauf zu konzentrieren, musste selbst die Welt erschaffen die sie umgab. Jetzt jedoch würde sie, da war Riddle sicher, erst einmal von dem gebannt sein was er ihr zu zeigen beabsichtigte.
Die Wirbel verschiedener Nuancen von Grau, die die beiden Schüler umgab, verdichteten sich urplötzlich und wurden zu einem wahren Sturm wogender Düsternis. Die seltsam feminine, doch atemberaubende Seidengewandung des androgynen Halbveela schien von einem ganz eigenen Wind erfasst zu sein, tanzte im Einklang mit dem Nebel umher, was eine beinahe unanständig freizügige Aussicht auf die makellose Alabaster-Haut gestattete.
Die tobenden Schwaden verschwanden fast zu plötzlich, fast war es als fiele man mit einem Mal in Schlaf, in einen Traum: Die beiden Teenager standen auf dem Beton eines Daches. Um sie herum war es dunkel, die Fläche mochte etwa je zehn Schritt in jede Richtung betragen. Mit gemessenen, eleganten Schritten näherte Valentin sich dem Rand, unter ihnen erstreckte sich die endlose Fläche einer gewaltigen Stadt. Da es Nacht war waren die niedrigeren Gebäude und das Straßengeflecht hell erleuchtet, doch jenes auf dem sie sich befanden ragte so hoch empor das kein Licht seine oberen Stockwerke erreichte, und über ihnen funkelten die Sterne, klar, hell und deutlich, obwohl dies durch das Strahlen der Stadt eigentlich unmöglich war.
Die Fenster vieler Häuser waren ebenfalls erleuchtet, doch gab es nicht einen einzigen Menschen zu entdecken. Nur eine Art seltsame Schatten, die, kaum sichtbar, geschäftig durch die Straßen strömten.
Als er jetzt sprach blickte der Slytherin die Ravenclaw nicht an, sondern schien den Blick gedankenverloren auf den Abgrund gerichtet zu haben, der sie von dem unwirklichen Treiben trennte: "Die meisten Menschen ertragen es nicht wenn jemand aus ihrer gleichförmigen Masse heraussticht.", sagte der Junge mit leiser, melancholischer Stimme. In seinem Tonfall lag eine Verachtung, die so grenzenlos gleichgültig war, dass er genauso gut von Ameisen hätte sprechen können. "Wer sich nicht über sie erhebt, den zerreißen sie, denn sie haben Angst und sind voller Neid." Immer noch blickte er Valerie nicht an, doch sein Blick wanderte hinauf zu dem wundervollen, grezenlosen Firmament über ihnen. "Doch so oder so werden sie sie meiden.", die Verachtung wich Nachdenklichkeit, Valentin verschränkte seine Arme vor der Brust und lachte leise, ein Klang wie das Zwitschern kleiner, bunter Ziervögel: "Die Edelsteine können froh sein wenn sie der Kies nicht belästigt, es wäre ein Torheit darüber in Trauer zu verfallen.", schlussendlich blickte Riddle das Mädchen schräg aus dem Augenwinkel an, halb schien es als würde er ihre Antwort belauern, halb als könne er sich nur nicht von dem prachtvollen Anblick der Galaxie losreißen.
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BeitragThema: Re: Traumpfade   Traumpfade EmptyDi Jun 02, 2015 9:17 am

"Ihr nehmt an? Habt ihr damit gerechnet mich in Euren Träumen zu sehen?" An Valeries Mundwinkeln zupfte der Schatten eines Lächelns, ehe ihr Blick scharfsinniger wurde. Merlin, sie war kein dummes Mädchen und wachsam, wie sie es war, war ihr keines Wegs entgangen, das auch der Slytherin überrascht gewesen war, sie zu sehen. Und so antwortete sie nur mit einer Gegenfrage, auf die sie keine Antwort erwartete. Er musste sich schon etwas mehr anstrengen, um sie mit so etwas Leichtem herumzuführen.
"Habt ihr damit gerechnet mich zu sehen?" Doch ganz, wie sie es erwartet hatte, so ließ auch ihr hellhaariges Gegenüber sich nicht so leicht verwirren und gefasst formulierte er seine folgenden Worte mit der nötigen, Neugier weckenden Schärfe in seinem Ton.
"Es...ist doch euer Traum, nicht wahr?" Nur ein winziges Zucken auf den Zügen der Dunkelhaarigen war die einzige Reaktion. Natürlich war das hier ihr Traum. Allein die Tatsache, dass es dieser immer wiederkehrende Traum war, der sie diesnachts ein Mal mehr eingeholt hatte und in dem sie sich bis grade befunden hatten, ließ schlussfolgern, dass sie sich zumindest bis zu diesem Punkt in ihrem Kopf befunden hatten und sicherlich nicht in dem Seinen. Schon weit vor dem Moment, als er ihr die Kette erschaffen hatte, hatte sich ihr Geist regelmäßig des Nachts an dieser Szene festgehalten und damit konnte die Erschaffung dieser Erinnerung nicht von dem Amulett kommen. Die Möglichkeiten und wirren Spekulationen über die magischen Eigenschaften des Schmuckstückes rauschten binnen Sekunden durch ihren Kopf, bis seine Handbewegung sie aus ihren Gedanken riss. Einen zeitlosen Moment beobachtete die Hexe mit den zierlichen Zügen das flüssige Schauspiel der von ihr erschaffenen Schwaden, die nun seine feingliedrigen Finger umspielten und so leicht wirkten, dass es fast wie eine Liebkosung wirkte.
"Oder steht ihr unter dem Zauber eines Amuletts, welches ihr beim Einschlafen getragen habt?" Valerie gab sich seinem Wort hin, spürte die seichte Gänsehaut bei dem Wissen, was er versuchte anzustellen. Doch sie wehrte sich nicht dagegen.
Ihr krankhafter Wissensdrang brachte dazu sich einfach dem zu schenken, was er ihr ganz offensichtlich zeigen wollte. Denn wieso wählte grade er diese unklaren, verwaschenen Worte, wenn er doch sonst so standhaft und entschlossen wirkte?
Er hatte etwas mit ihr vor, ohne Zweifel und egal was es sein würde; Erneut war es diese zehrende, eiskalte Langeweile, die sie jedes Mal lähmte und sie träge werden ließ, gegen die sie sich mit der glutheißen Wissenslust auflehnen musste und die sie dazu brachte, sich dem Risiko von seinem geistigen Willen erobert zu werden, hinzugeben.
Es gab keinen weiteren Nutzen die Macht über ihre derzeitige Welt weiter an sich zu halten, wenn sie in seinen Händen doch so viel interessanter werden würde.
Noch immer schlangen sich die rauchartigen, hauchzarten Rinnsale ruhig um seine Finger, begannen nun jedoch wie von neuer Energie erfasst zu werden, als der Slytherin die Kraft der Illusion und Veränderung auf sich übertrug. Immer schneller und schneller bewegten sich die undefinierbaren, wolkigen Schreifen, erschufen in sich ihren eigenen Sturm, der keine Sekunde brauchte um die rußigen Wände um sie herum mit der Aktivität anzustecken und die beiden Schüler in den gewaltigsten Tornado aus purer schwarz-grauer Finsternis zu hüllen.
Der tosende Wind wurde immer aggressiver und grade als die Ravenclaw schützend ihre Augen schließen wollte und nur eine Sekunde blinzelte, da strich der letzte Überrest durch ihr Haar, erfasste es, schien wie in einem stummen Abschied mit dem Schwärze zu spielen und ließ nichts zurück, als eine reine Erinnerung. Doch diese durchsichtigen, plötzlich so zärtlichen Finger des Windes hatte sie schon gar nicht mehr registiert, während sie sich von ihrer Umgebung einnehmen ließ. Die intensivsten Farbtöne legten sich in einem feinen Schimmern auf der perlweißen Haut der Hexe nieder, während ihre Füße sie ohne jedliche Angst, ohne jegliches Zögern zum Rand des Daches trugen und sie ihren Augen diese atemberaubende Aussicht gewährte. Wie in langen, leuchtenden Fäden zogen sich die Straßen durch die dunklen Häuserblöcker, die nur schemenhaft beleuchtet waren. Ihr war fast nicht aufgefallen, wie auch Valentin nähergekommen war, nun neben ihr an dem kilometertiefen Abgrund -so schien es- stand und sein Blick ebenfalls dem atemberaubenden Anblick schenkte.
"Die meisten Menschen ertragen es nicht wenn jemand aus ihrer gleichförmigen Masse heraussticht. Wer sich nicht über sie erhebt, den zerreißen sie, denn sie haben Angst und sind voller Neid. Doch so oder so werden sie sie meiden" Valerie spürte ein eiskaltes, doch angenehmes Gefühl ihre Adern durchpumpen. Es war wie eine Droge in ihrem Organismus, die sie in ihren Bann zog. Es war nicht die Langeweile, von der sie solche Kühle gewohnt war. Es war etwas Anderes. Etwas Neues. Etwas, das sie nicht kannte und sich unbeschreibbar anfühlte. Wieso konnte sie in diesem Moment nichts weiter, als einen Verbündeten in dem Slytherin sehen? Weil er der erste Mensch war, der ihre Gedanken aussprach, der ihre Leiden teilte anders zu sein?
Beinahe spöttisch verließ das Lachen die Brust des Mannes neben sich und Valeries Blick hing leer, beinahe ausgelöscht, so weit ab von allem, an der spektakulären Kulisse, die sich vor ihnen in die Ewigkeit ausstreckte und doch fühlte sie das Leben so deutlich in ihrem Körper puslieren, wie nie zuvor.
"Die Edelsteine können froh sein wenn sie der Kies nicht belästigt, es wäre ein Torheit darüber in Trauer zu verfallen" Sie spürte wie sich der Blick des Anderen leicht ihr zuwandte und brauchte selber noch eine Sekunde, ehe auch sie sich von der Pracht vor ihnen lösen konnte und seinen Blick ebenso schmal erwiderte.
"Wenn nicht ich es bin, die nachvollziehen kann, was du meinst, dann kann es keiner" Die Iris der Ravenclaw war dunkel geworden und ihre Pupillen so endlos tief, dass kein Boden zu ergründen war.
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BeitragThema: Re: Traumpfade   Traumpfade EmptySo Jun 07, 2015 8:17 am

Das Verhalten der Ravenclaw hatte von Anfang an nicht ganz den Erwartungen des Silberhaarigen entsprochen und erschien ihm immer ungewöhnlicher. Natürlich war er nicht allzu subtil verfahren in seinen Versuchen einen Zugang zu ihrer Traumwelt zu erlangen, oder eher gesagt die Kontrolle über diese, doch weder schien das Mädchen verängstigt, noch sonderlich erpicht darauf sich gegen das Geschehen zu wehren. Tatsächlich wären Valentin möglicherweise seine Überraschung und leichte Unsicherherheit anzusehen gewesen, doch der Halbveela besaß eine viel zu stark ausgeprägte Kontrolle über seine Selbstdarstellung als das er sich dem Impuls hingegeben hätte und die hübsche Hexe mit großen Augen verdattert angestarrt. Sein makelloses Gesicht trug perfekt gespielte Indifferenz zur Schau während er ihre Antwort zu überdenken schien. Die Veränderung ihrer Augen fiel ihm sofort auf, war es Metamorph-Magie oder lag es daran das alles was sie umgab ihrer beider Imaginationskraft und flüchtigen Erinnerungen entsprang? Ein wenig hoffte der Schulsprecher auf ersteres, in seinen Augen beherrschte jeder Zauberer und jede Hexe die Fähigkeit ihr Aussehen allein mittels starker Konzentration zu verändern. Was war Magie denn anderes als die Fähigkeit die eigene Fantasie Wirklichkeit werden zu lassen? Wer seine Haarfarbe nicht ändern konnte verfügte lediglich nicht über die nötige Vorstellungskraft, und die meisten Metamorph-Magi begnügten sich leider trotzdem mit absoluter Mittelmäßigkeit. Mit einem leisen, kaum hörbaren Seufzer blinzelte Valentin und schenkte der Ravenclaw dann ein weiteres, schmales Lächeln, während seine Augen ihre wieder mit bohrendem Blick fixierten."Das sagt Ihr...", antwortete der Nachfahre Salazar Slytherins mit träger, scheinbar gelangweilter Stimme. "Aber ihr hebt euch durch eine traumatische Kindheit nur von Manchen ab, nicht etwa von der Welt...", wieder ein Lachen, und diesmal lag eine feine Spur Grausamkeit in dem reinen, hellen Klang. "Ich habe schon vieles gesehen...", der Blick Riddles richtete sich auf den Abgrund, wie gedankenverloren glitten die Finger seiner Rechten durch sein prachtvolles Silberhaar, spielten mit einzelnen Strähnen, während der Halbmensch seinen unergründlichen Gedanken nachhing. "Dennoch kann ich ein gewisses Interesse an eurer Person nach all dem...", eine flüchtige Geste schien ebenso sehr das zu umfassen was die beiden Jugendlichen sahen, wie auch das was bereits geschehen war. "...kaum leugnen.", beendete Val den angefangenen Satz und drehte sich zu der blassen Hexe um. Ihr rabenschwarzes Haar schien das Licht der Sterne ein wenig zu reflektieren, zumindest schimmerte es ein wenig stärker als sonst, und der Junge dachte darüber nach das die Ravenclaw etwas an sich hatte, das von Stolz und einer gewissen Würde kündete, beides Eigenschaften die er an Menschen nur selten fand.
Die Verdunkelung der Augen Valeries sprach von einer Dunkelheit, verborgen am Grunde einer fremden Seele, und Valentin fragte sich ob - und wie sehr - Sie sich der Existenz dieser Seite bewusst war. "Warum habt Ihr euch von mir an diesen Ort bringen lassen?", diesmal fehlte es der in die Nacht gehauchten Frage an jedem Tonfall, stattdessen funkelten die tiefvioletten Augen nachdenklich, "Was ist es, das Ihr euch erhofft? Was ist es das ihr Euch wünscht, Ms. Philbrick?", fragte der Erbe Slytherins sanft, mit einer anmutigen, blitzartigen Bewegung glitt er bis auf wenige Fingerbreit an die langhaarige Hexe heran. Sie schien zu überrascht um reflexartig zurückzuweichen, vielleicht wollte sie es auch gar nicht oder vielleicht fürchtete sie selbst im Traum von der Kante des Daches in den Tod zu stürzen. Valentin war es egal. Ihre Augen weiteten sich, etwas verspätet, als Reaktion auf die unerwartete Annäherung des Slytherin. "Möchtest du Rache?", fragte dieser mit fast zärtlichem Tonfall, seine langen, schlanken Finger strichen beinahe über ihr Gesicht, lediglich ein Atemhauch trennte sie von der Wange des Mädchens. Doch in den amethysfarbenen Augen glitzerte es verdächtig, lauernd und hungrig und die andere Hand Valentins begann ein seltsames Muster in die Luft zu zeichnen. Die langen, spitzen Nägel zogen Schlieren von aschgrauem Rauch nach sich, der einige Augenblicke ein Zeichen bildete, eine seltsam versponnene Runenkombination, die urplötzlich in einer Art Jet-Stream explodierte, der von einem Augenblick zum andern von der elfenhaft zarten Hand bis weit hinein in das Lichtermeer der Stadt reichte. "Möchtest du vergessen?", obwohl es schien als spräche der Silberhaarige jedes Wort leiser aus als das vorherige drang seine Stimme in das Ohr wie flüssiges Silber, "Oder möchtest du etwas anderes? Möchtest du dem Strudel grauer Eintönigkeit entkommen und der Welt deinen Willen einprägen, statt dich vor ihr zu verstecken?", bei der letzten Frage hatten die fein geschwungenen, vollen Lippen des Slytherin um ein Haar das Ohr der Ravenclaw berührt, doch jetzt zuckte der Kopf Valentins leicht zurück, und er sprach wieder mit der vorherigen, trägen Zufriedenheit. "Ihr müsst euch entscheiden, Ms. Philbrick.", und er war wieder zur unpersönlicheren, beinahe übertrieben höflichen Anrede gewechselt. Die Finger seiner Linken beendeten ihren Tanz, doch als Val mit den Fingern schnippte entsprang ihnen ein ganzer Schwarm tanzender, wirbelnder Funken. Beinahe wirkten sie wie Glühwürmchen, als sie um die Fingerkuppen des jungen Zauberers strichen, mal hier und mal dort hin, unstet und unvorhersehbar. "Wollt ihr das die Welt in einem Meer tobender Flammen versinkt?", wieder dieser Schatten von Übelwollen in der so angenehmen, betörenden Stimme, wie beiläufig strich die Hand mit den Funken über das rauchige Runensymbol. Von jetzt auf gleich sprang ein gleißendes Band vom Anfang des nebelhaften Kegels zu seinem Ende, das zwischen die Häuserschluchten und zwischen den Schatten und Lichtern verschwand, von jetzt auf gleich verging die Stadt in einem Inferno. Es gab keine krachende Explosion, kein brüllendes Feuer. Nur eine blendende Helligkeit, einen heißen Windhauch und den Wahnsinn des mit einem Mal wütenden Dämonsfeuers. Die Lichter verloschen, die hohen Häuser stürzten eines nach dem anderen zusammen, die Schatten welche die Stadt bevölkert zu haben schienen verschwanden nach und nach in dem aufgerissenen Rachen des von Valentin beschworenen Verhängnis.
Hatte der Erbe Slytherins zunächst das Schauspiel beobachtet wandte er seinen Blick jetzt wieder der wie zur Salzsäule erstarrten Valerie zu. "Alles was bleibt wird Asche sein...", wisperte er und ein schmales Lächeln erstrahlte auf dem femininen, makellosen Gesicht, bar jeglicher Wärme und seine mandelförmigen Augen hatten sich verfärbt. Schwarz waren sie, schimmernde Onyxe, die das Licht einer sterbenden Welt reflektieren, grausam und gleichsam vollkommen leer. "Auch du wirst zu Staub zerfallen.", sagte er leise, "Wenn es das ist was du dir wünschst. Zu Staub, vom Winde verweht, und keine Erinnerung an dein einsames, leeres Leben wird zurückbleiben."
Riddle verspürte eine Art Kribbeln, Aufregung, seit seiner kleinen Auseinandersetzung mit James Potter hatte er sich nicht so gut unterhalten gefühlt, und diese hatte ihn bedeutend weniger interessiert als das was gerade geschah. Sein Onkel hatte ihn gelehrt das es sich auszahlte stets offen für Neues zu sein, die Gelegenheiten jemanden für sich gewinnen zu können nicht verstreichen zu lassen. Wie oft langweilte es den jungen Halbveela, wie selten hatte er eine solche Kurzweil bei dem Versuch jemanden auf seinen Wert zu testen?
"Wenn Ihr euch wirklich von der wertlosen, gleichförmigen Herde abhebt...beweist es.", forderte Val die Hexe auf, "Wagst du es mir zu vertrauen, Valerie?", fragte der Slytherin, wobei er sich wieder bis auf wenige Milimeter an die hübsche, schneewittchenhafte Teenagerin heranbewegte. Eine beiläufige Bewegung und er versetzte ihr mit einer Hand einen sanften Stoß, der sie über die Kante des Daches hinaus beförderte, über den scheinbar endlos tiefen Abgrund, der zur lebenden Hölle geworden zu sein schien. Die Zeit schien einzufrieren, während sie, vielleicht vor Schock, die Augen aufriss und Valentin lächelte sie zart an, während er zusah wie sie dem Inferno entgegenstürzte.
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BeitragThema: Re: Traumpfade   Traumpfade EmptyMi Jan 20, 2016 9:01 am

Noch immer wurde die Dunkelhaarige von der Umgebung in Atem gehalten. Sanft, ja gar einer sanften Berührung gleich, legte sich der prächtige Schimmer der vielen, intensivien Lichter auf ihrer Haut nieder. Färbte ihre Haut in allen nur erdenklichen Nuancen, einem Sprektrum aus Farben, dessen Feinheit für das menschliche Auge kaum zu unterscheiden war. Erst die hauchzarte, helle Stimme, dessen Klang ihr mit seiner Sänfte Schauer um Schauer über den Körper fließen ließ, ließ ihren Blick erneut zu dem Vaela wandern.
"Ich habe schon vieles gesehen... dennoch kann ich ein gewisses Interesse an eurer Person nach all dem... kaum leugnen" Atemlos ruhte ihr Blick auf der Gestalt vor sich, dessen Haut in der Dunkelheit so mystisch schimmerte, wie es der Mond nach für Nacht zu tun gedachte, erinnerte die junge Hexe alsgleich an das ebenso nebulöse Schimmern eines jeden Körpers menschlicher Natur, der in den Tiefen eines grundlosen Sees versank. Ein Schimmern, welches schwächer und schwächer wurde, ehe es geräuschlos ausgelöscht wurde und seine Existenz den Nixen hingab.
Sie wagte nichts auf seine Worte zu erwidern, schaute ihn nur an, versuchte irgendiwe zu erinnen, was nun geschehen würde, worauf all dies hinauslief. Was war es, was ihr die Ehre seiner Aufmerksamkeit einbrachte. Ihr, einer einfachen Ravenclaw und das von eben jenem Schüler, welcher so unnahrbar, so entfernt wirkte, als sei es nicht seine Präsens, welche einen jeden Anderen binnen Sekunden in den schaudererregenden Bann seiner zog.
"Warum habt Ihr euch von mir an diesen Ort bringen lassen?", fragte er nun und ihre erste Erwiderung bestand aus einem schemenhaften Lächeln, kaum von einer einfachen Mimik zu unterscheiden, doch ebenso gewiss, dass er es erkennen würde.
"Es ist jene Besessenheit, die mich, mein Denken, mein Handeln, alles steuert", hauchte sie zart, der Menschwerdung einer Ludisia gleich, während ihre Augen lichterloh brannten und den Ausdruck, der ihre Stimme so weich formte in einem harten Kontrast niederschlug. Ihr Kiefer hatte sich leicht angespannt, die Körperhaltung versteift, während ihre Iris unstet und von dem wilden Farbenspiel in Szene gesetzt flackerte.
"Diese innere Leere, diese Eintönigkeit. Die Monotonie und..." Stille unterbrach sie und legte sich zwischen ihre Worte, wie dünner Staub. Ihre Brust hob sich, als sie der Sauerstoff zu verlassen schien und sie mit geschlossenen Augen die Luft inhalierte.
"Dieser Reiz nach mehr. Wann wird dieses unruhige Verlangen in mir endlich befriedigt sein?" Durchdringend fesselte sich ihr Blick an die violetten Augen, ehe alle Angespanntheit von ihr abfiel, wie die leblose Hülle einer Schlange und sich erneut ein zartes Schmunzeln auf ihre Lippen bahnte.
"Wie dem auch sei" Sie hatte zu ihrer Contenance zurückgefunden, ihre schmalen Schultern strafften sich und es war der scharfsinnige Ausdruck, der ihre Augen innerhalb Bruchteilen dominierte und alle Reste des beinahe krankhaften Durstes mit sich nahm.
Doch Valentins Worte hatten nicht ihr Ende gefunden, als es wieder seine unvergleichliche Stimme war, die sich aus seiner Brust ihren Weg durch die Kehle an die Oberfläche kämpfte.
"Was ist es, das Ihr euch erhofft? Was ist es das ihr Euch wünscht, Ms. Philbrick?" und noch während die Frage durch ihren Kopf schoss, sie sie ohne ihren eigenen Willen zerlegte, nein, sizierte, wie die Überreste eines davongeschiedenen Lebewesens, war er mit einigen, langen Schritten direkt vor ihr, bannte ihren Blick und schien alle Kraft aus ihrem Körper zu absorbieren, die sie hätte dazu befähigen können, zurückzuweichen.
"Möchtest du Rache?" Sie bildete sich ein seinen Atem kühl auf der Haut spüren zu können, so nahe war er ihr auf einmal und so einnehmend hatte er alles an sich gerissen, was es nicht rechtzeitig schaffte, durch die feingliedrigen, machtvollen Finger zu gleiten. War es die Manipulation, Macht und die Fähigkeit andere unter seiner Anwesenheit unsichtbar werden zu lassen, die ihm so leicht fielen, wie das Atmen, so war es die Ihrige nicht die Kontrolle zu verlieren, sich nicht in diesen Augen zu verirren und ihren Verstand dem seinen darzugeben. Verdächtiger Hunger mischte sich unübersehbar unter die violettfarbende Iris und tränkte seine Augen mit unmessbarer Tiefe.
"Möchtest du vergessen? Oder möchtest du etwas anderes? Möchtest du dem Strudel grauer Eintönigkeit entkommen und der Welt deinen Willen einprägen, statt dich vor ihr zu verstecken?" seine Stimme war so nahe, es war fast als berührten seine Lippen ihre kalte Haut, während der Inhalt seiner Worte ihr ein aufgeregtes Kribbeln durch den Körper sante.
Von einer Sekunde auf die nächste war der Moment vorbei, hatte sich alle Spannung in der Unendlichkeit der Zeit verloren und wich erneut ihrer sittlichen Steife.
"Ihr müsst euch entscheiden, Ms. Philbrick." Schon hob er die schlanken Finger in einer anmutigen Bewegung in die Luft und kaum einen Wimpernschlag später lösten sich die unruhigen Funken, welche sogleich begannen jene porenlose Haut zu umspielen und sie neugierig zu erkunden.
"Wollt ihr das die Welt in einem Meer tobender Flammen versinkt?"
Lechzendes, gieriges Feuer spiegelte sich in ihren Augen, bot ihr seine Zerstörungskraft dar und präsentierte sich in so einer herrschaftlichen Pracht, dass es Valerie nur Genuss sein konnte, wie sie alles und jeden einer Macht unterwarf. Welch ein Schauspiel, welch ein Gefühl. Es schienen die gleichen Flammen zu sein, welche auch Valentins Blütenblätter unter ihrem majestätischen Impuls und dem Befehl der Ravenclaw zu feiner, grauer Asche verwandelt und sie sogleich hatten untergehen lassen.
"Alles was bleibt wird Asche sein... Auch du wirst zu Staub zerfallen. Wenn es das ist was du dir wünschst. Zu Staub, vom Winde verweht, und keine Erinnerung an dein einsames, leeres Leben wird zurückbleiben. Wenn Ihr euch wirklich von der wertlosen, gleichförmigen Herde abhebt...beweist es" Siedend heiß durchfloss sie seine Stimme. Das Angebot. Nervenaufreibende Spannung paarte sich in einer betörenden Mischung mit dem unbändigen Verlangen sich seiner zu beweisen. Was provozierte er? Was hatte er in ihr entdeckt, dessen sie selbst unfähig war, es zu entdecken, was ihn so sehr faszinierte, sie seiner als wertvoll auszeichnete?
"Wagst du es mir zu vertrauen, Valerie?"
Ein Schritt. Dann, leichter, ja nahezu sanfter Druck auf ihrer Brust, ein Stoß, so zart und seicht, wie unbewegtes Wasser und ihr Körper neigte sich. Die Zeit schien an ihrer Wichtigkeit verloren zu haben, setzte sich selbst außer Kraft und ließ ihre Augen an der Gestalt des Slytherins verweilen, während die Schwarzhaarige spürte, wie die Gravitation sie rücksichtslos in den Abgrund riss. Valentins Lippen formte ein Lächeln. So kalt wie Eis, während er sie in die brennende Tiefe übergab. Der Fall. Schnell. Unkontrollierbar. Endlich. Sekunden. Nicht mehr. Und dann. Der Aufprall.

Valerie zuckte zusammen und ihre Augen öffneten sich, irrten in dem Raum umher, den sie erst nach einigen Momenten als ihren Schlafsaal wiedererkannte. Gierig sog sie den Sauerstoff in ihre Lungen, inhalierte ehe sie ruhiger wurde. Schwer drückte das Buch auf ihren Körper und atemlos legte sie es beiseite.
~Beweist es~ hallte es immer und immer wieder durch ihren Kopf, ließ sie all das erlebte Revue passieren und realisieren was passiert war. Ihre Finger glitten zu dem filigranen Metal, das noch immer kühl auf ihrer Haut lag und durch den ebenso zierlichen, detailreichen, wunderschönen Anhänger hinabgezogen wurde. Vorsichtig, als könte sie sich verbrennen oder sie die Sanduhr zurück schicken erfühlten sich ihre Kuppen den kleinen Gegenstand und hielten ihn zwischen ihren Fingern, während ihre Augen sich daran hafteten.
~Beweist es. Beweist es. Beweist es~ Was war das, was sie um den Hals trug, welche Möglichkeiten erfuhr der Slytherin, wenn sie ihn, seine Anwesenheit in dieser kleinen mit Sand gefüllten, gläsernen Apperatur mit sich führte? Und was hatte er davon? Was schlummerte in ihr? Welche Kreatur wartete nur darauf entfesselt zu werden, aus dem ewigen Schlaf gerissen?
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BeitragThema: Re: Traumpfade   Traumpfade EmptyDo Sep 07, 2017 10:34 am

Sonnenstrahlen glitzerten auf dem wellenzerrütteten Meer links des liebevoll nebeneinander herlaufenden Paares. Seichte Anfänge der Gischt zauberten weiß funkelnde Schäume auf die Wellenkämme, welche mit jedem Meter, mit dem sie sich der Brandung an der hohen Steinmauer näherten, von eben jenen dominiert wurden, ehe das Zusammenspiel aus glasklarem, blauen Meereswasser und schäumendem Reigen gegen die unüberwindbare, moosbewachsene Wand schlug, die einst, Jahre zuvor von Menschenhand geschlagen wurde. Etwa zehn Meter ging es hinab bis zu der kühlen Schönheit aus Wilde und Spielerei, die das Wasser immer und immer wieder in einem unaufhörlichen Kreislauf gegen die Bebauung stoßen ließ. Es war ein malerischer Anblick, dessen Naturgewalt von dem Platze hoch oben oft unterschätzt wurde, wo die Brandung zum Fuße der Mauer jede aufschlagende Welle in tausende, kleine Wassertropfen zerstäuben ließ. Doch ebenso war es ein Schauspiel dessen kein Mensch jemals müde wurde, es sich immer und immer wieder anzuschauen. Der Mann, etwa um die 30 oder 35, hatte seinen Arm um die schmale Taille seiner Frau geschlungen, die mit einem zärtlichen Lächeln neben ihm lief. Er war ein großgewachsener, stattlicher Braunhaariger mit einer Figur, die keine Frage über seine gute Sportlichkeit offen ließ, hatte längeres Haar und einen Schnurrbart, ebenso, wie eine Brille, die seinem markanten, doch attraktiven Gesicht das gewisse Etwas verlieh. Die Dame zu seiner linken wirkte zierlich unter seinem vertrauten Griff und obwohl sich auch bei ihr das Alter, um die Ende 20, langsam in ihren Zügen abzeichnete, so war sie eine absolut bildhübsche schlanke Frau. Mit langem, kastanienbraunen Haar, das sich sanft unter den spielerischen Liebkosungen des Windes wand. Beide waren sommerlich angezogen, sie in einem knielangen, strahlend weißen Kleid und er mit einem lockeren Baumwollhemd bekleidet. Einige Meter vor ihnen, doch nie zu weit entfernt spielten zwei Kinder. Ein Junge, um die 12 oder 13 mit seidigen Locken, in gleicher Farbe, wie jene seiner Mutter und ein Mädchen, nicht älter als 5, die mit ihrem langen, glatten, schwarzen Haar hervorstach. Der Junge hatte sie an die Hand genommen und zog sie hinter sich her, beschützerisch und achtsam, dass sie sich nicht wehtat, doch im Zweikampf mit seiner inneren Neugierde, was sie unten am Fuße des hinabläufigen, schmalen Weges zwischen bewachsener Hauswand und der Mauer, die dahinter nichts als Meer offenbarte, wohl erwarten würde. Das Mädchen lachte, Freude und Glückseligkeit ließen ihre großen, eisblauen Augen leuchten, während sie ihrem Bruder folgte. Der abgelaufene Weg auf dem mittlerweile glatt abgetragenen steinernen Boden, führte die kleine Familie auf einen etwas größeren Platz, der doch nichts an seiner Intimität und Idylle einbüßte. Die Häuser und kleinen Cafés, welche ihn säumten, waren teilweise mit Kletterpflanzen bewachsen und in den Blumentöpfen vor den Eingängen, als auch auf den vielen Balkons, wucherten die prachtvollsten, schönsten Blumen. Die Mitte des Platzes war durch einen Brunnen, nicht sehr groß, gekennzeichnet, welcher sich dem altertümlichen, italienischen Stil der Häuser und Straßen anpasste. Nur zu einer Seite war der Platz geöffnet und ließ noch immer einen atemberaubenden Blick über das Meer, welches sich schier unendlich in den Horizont erstreckte, glitzerte und funkelte. Noch immer lachend und den Sonnenschein des Sommertages genießend rannten die Kinder um ihre Eltern herum, tobten und lebten das Leben, wie es nur das reine Herz und der unberührte Geist eines Kindes konnte.
Stocksteif und zu keiner Bewegung fähig beobachtete die Ravenclaw die Familie aus einiger Entfernung von der anderen Seite des Platzes. Sie kannte diesen Ort, kannte diese Frau, den Mann, die Kinder und die Erinnerung so realistisch und genau so erneut zu erleben, wie sie sie damals als kleines Mädchen erlebt hatte, raubte ihr den Atem. Doch ein unheilvolles Schaudern brachte dem kurzen Gefühl von Freiheit und Wärme ein jähes Ende, als sie immer deutlicher zu spüren vermochte, wie sich dieses Déja-vu nicht etwa einem Traum glich. Zu exakt, zu intensiv fühlte sich das Bild und die Wärme der Sonne auf ihrer Haut an. War ihr Ausdruck gerade noch von so viel Gefühl und Sentimentalität durchsetzt gewesen, so härtete ihre Miene binnen eines Herzschlages, als sie den Ursprung dieser unwirklichen Träumerei erblickte. Wie aus einem anderen Zeitalter, ein Fremdkörper in diesem Augenblick der Erinnerung, schlug der Slytherin, dessen Anblick ihr auf bizarre Art und Weise so vertraut war, harte Konturen in dieser Welt, dessen er sich einfach nicht einfügen konnte. Schon bei ihrer letzten körperlosen Begegnung in ihrem Geist, war sein Erscheinen so außerhalb aller Normalität gewesen. Es hatte sich falsch und unangenehm angefühlt, ihn, eine Person, so unberechenbar, wie die Strömung selbst und so mysteriös in ihr Innerstes Eindringen zu lassen, ihn ein Teil werden zu lassen ihrer Erinnerungen an Kindheitstage, von denen keiner das Recht hatte, zu wissen. Doch dieser Umstand, dieser Traum, ging noch so viel weiter. Es war ihr das Wertvollste; ihre Familie, Menschen, die sie liebte, wie niemanden sonst und die sorgsam gehütete Erinnerung an sie war so intim und persönlich, dass es in ihr Unbehagen und zeitgleich eine unterschwellige, finstere Wut entfachte, wie es der Schulsprecher wagen konnte sich dieses Augenblickes zu bemächtigen. Unweigerlich spürte die Hexe, wie sich das Pulsieren ihres Körpers intensivierte, schneller wurde und für den Bruchteil einer Sekunde Adrenalin durch ihre Gliedmaßen pumpte, als ihre Beine sie ruhig und ebenmäßig auf den jungen Mann zutrugen.
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BeitragThema: Re: Traumpfade   Traumpfade EmptyDo Sep 07, 2017 6:24 pm

Es konnte einem aufmerksamen Beobachter das eine oder andere über den Slytherin verraten, dass er die vier Spaziergänger nicht bemerkt hatte. Valentins ganze Aufmerksamkeit...nun zumindest der Teil der sich tatswahrhaftig mit seiner Umgebung beschäftigte, galt der Szenerie als solcher. Erst, als Valerie ihn beinahe erreicht hatte schien der Schulsprecher überhaupt zu registrieren, dass er nicht länger allein an diesem Ort war.
Seine Augen harmonierten auf eine viel wärmere Art und Weise mit seinem heute geradezu zivilen Aufzug und der ungewohnten Haarfarbe. Val lächelte als er Valerie ansah, doch bei ganz genauer Betrachtung fiel auf, dass es die Augen nicht erreichte. Stattdessen lag ihn Ihnen eine Neugierde, die nicht freundlich war, sondern eher etwas dezent animalisches hatte. Und als er sich gänzlich aufrichtete hatten auch die Bewegung eher etwas von einer, glücklicherweise gerade gesättigten, Katze.
"Ms. Philbrick, ich muss zugeben, dass ich heute nicht ganz so überrascht bin, sie zu sehen."
Riddle fixierte die Ravenclaw mit seinem Blick: "Sie wiederum wirken geradezu...beunruhigt, wenn ich das so sagen darf.", sein Tonfall hatte etwas spöttisches an sich, als sei er nicht nur nicht überrascht deswegen sondern als freue er sich fast ein bisschen.
Hier, in der Welt zwischen Traum und Erinnerung, konnte er Stimmungen und Gefühle spüren, wenngleich Valentin hier ebenso die Unfähigkeit demonstrierte sich einen treffenden Reim auf den Grund dafür zu machen. Der Erbe Slytherins erhob sich mit beiläufiger Eleganz, so dass er jetzt nur noch wenige Handbreiten von dem Mädchen mit den Eisaugen entfernt war.
"Ich muss zugeben, dass ich angenehm überrascht bin, einen solchen Sinn für Ästhetik...", seine Hand beschrieb einen vagen Halbkreis, der sowohl dem Platz, als auch dem Meer oder Himmel...oder der Tatsache, dass sie quasi allein waren, gelten mochte.
"Habt ihr eure Fantasie...", Riddle brach ab, denn nach einem kurzen Blick ringsum hatte er die vier anderen Anwesenden entdeckt. Seine Augenbraue hob sich, und er schwieg für einen Augenblick. Sein Lächeln wurde breiter. "Sieh an.", die Stimme sank um eine halbe Oktave, an die Stelle schwereloser Seide trat Samt. "Erinnerungen an glücklichere Tage.", keine Frage sondern eine Feststellung. Val war die Haarfarbe des Mädchens nicht entgangen.
Er hob die Hand zu einer Art Gruß und nach einem kurzen Augenblick, in dem die Zeit still zu stehen schien, winkte der Junge zurück, wenngleich auf eine seltsame, nicht natürlich wirkende Art und Weise. Der Ausdruck auf dem makellosen Gesicht drückte nichts als unbefangene Neugierde aus, doch wer genau hinschaute konnte ein schwarzes, lauerndes blitzen erkennen, dass aus seinem Augenwinkel strahlte und der Reaktion der Ravenclaw galt.
Hatte er doch bemerkt, was Sache war oder lag diese Art zu 'spielen' in seiner Natur?
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BeitragThema: Re: Traumpfade   Traumpfade EmptyMo Jan 08, 2018 9:02 am

Die sanften Winde des Tages erreichten auch das glatte, samtene Haar der Schwarzhaarigen, als sie in fortwährender Ruhe auf den Schulsprecher zuschritt. Seine Aufmerksamkeit doch schien gänzlich von der Ausstrahlung des intimen, kleinen Hofes eingenommen. War es die zarte, reine Schönheit der Blumen, der Ausdruck des Architekten Hand, der diese Bauwerke in einer charmanten Unvollkommenheit den gepflasterten Platz säumen ließ, oder das imposante, ja schier unendliche Meer, dessen unruhige, eigensinnige Bewegungen fast den Anschein heraufbeschworen es handle sich nicht um das bloße Spielzeug des Windes, als eine eigene Kreatur? Erst als Valerie nur noch wenige Meter entfernt war, neigte sich der Kopf des jungen Mannes und seine Augen schienen wie aus Zufall die Gestalt der Ravenclaw zu streifen, ehe sein Blick an ihr haften blieb. Wortlos und mit ausdruckslosem Blick blieb sie vor ihm stehen.
"Ms. Philbrick, ich muss zugeben, dass ich heute nicht ganz so überrascht bin, sie zu sehen", tropfen die Worte, wie Honig von seinen Lippen und Valerie fühlte, wie sich der Blick ihres Gegenübers durch ihre Augen bohrte.
"Valentin Riddle und ein weiteres Mal wird mir die Ehre zu Teil Sie in meinem Geiste willkommen zu heißen, ich hoffe nur Italien ist Euch genehm?", sagte sie ruhig, doch ihre Augen flackerten wie von kaltem Feuer eingenommen.
"Sie wiederum wirken geradezu...beunruhigt, wenn ich das so sagen darf.", hörte er seine Worte. Worte, die, wären sie nicht eben von diesem Slytherin gekommen, sicher besorgt geklungen hätten, doch jetzt keine Spur von Empathie zeigten. Wie auswenig gelernt wirkten sie und wie zum Schauspiel auf der Bühne dargelegt.
"Verzeiht. Ihr müsst es mit Aversion verwechseln. Die Angewohnheit beunruhigt zu sein, wenn Eure Wenigkeit in der Nähe ist, scheine ich abgelegt zu haben, seit Eurem letzten Besuch", bedeutete die blasse, junge Frau mit steifer Haltung. Valentins Aufmerksamkeit legte sich wieder auf die Umgebung, die in ebenso hartem Kontrast mit der Ravenclaw stand, wie der Weißblonde es mit eben diesem Ort tat. Warme Sonnenstrahlen brachen sich schimmernd auf der perlmuttfarbenden Haut Valeries und verliehen ihr in dieser Umgebung mit ihrer dunklen, eng anliegenden Uniform ein ungewohntes Aussehen. Wie ein Puppe stand sie dem Riddlespross gegenüber, besah ihn sich, während er die Umgebung studierte, ehe sie sich von ihm mitreißen ließ und es ihm gleichtat. Es sah alles genauso aus, wie sie es in Erinnerung hatte, ein Umstand, der nicht sonderlich verwunderlich war, da dies nur den Bruchteil einer Momentaufnahme der Vergangenheit sein konnte. Wer wusste schon, wie dieser Ort nun aussah, ob es diesen Brunnen noch gab, die Idylle, das Meer, die Altstadt?
"Ich muss zugeben, dass ich angenehm überrascht bin, einen solchen Sinn für Ästhetik...", hörte sie die Stimme des Riddles ihre Gedanken unterbrechen und ihr Blick schweifte zurück zu ihm.
"Sobald der Mensch den Sinn für das Sittliche einbüßt, wird er besonders ansprechbar für Ästhetisches", zitierte Valerie gedankenverloren und in ihrem Gesicht spiegelte sich ihre innere Zerrüttung und zeitgleich die Verständnis.
"Es scheint, als würdet ihr mich auf Abwege führen, hinfort von Sitte und Anstand und dem, wie man sich benehmen sollte, zufolge dessen, dass ich etwas in mir erblühen fühle, wenn ich mir diesen Ort beschaue, von solcher Intensität, wie es mir nie zuvor geschah" Riddle erlaubte sich einen Blick rundum und wurde von den blauen Augen der Ravenclaw verfolgt.
"Habt ihr eure Fantasie...", er unterbrach sich und für einen Moment aus dem Konzept gebracht, folgte die Schülerin dem Blick des Slytherin.
"Sieh an. Erinnerungen an glücklichere Tage", hörte sie ihn melodisch säuseln und ihre Miene wurde erneut von Härte durchzogen. Sie beobachtete, wie ihr älterer Bruder die Hand erhob und ihre Erinnerung brach. Von einem Moment auf den nächsten schien ein Stück der wohligen Vertrautheit einfach zu verwelken. Die Bewegungen des kleinen Jungen wirkten unnatürlich ruckartig und maschinell. Eine Abwandlung, die so nie geschehen war und ihrem Gefühl dieses Ortes einen Riss verlieh und sie weiter fortab der Vergangenheit führte. Kühl ruhten ihre Augen auf Riddle, warteten darauf, dass er ablassen und sich ihr wieder zuwenden würde. Kalter Zorn ließ sie kurz versteifen, doch sie wusste, dass es falsch war diesem Gefühl die Oberhand zu lassen. Und so blieb sie ganz ruhig.
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BeitragThema: Re: Traumpfade   Traumpfade EmptySo Dez 23, 2018 1:56 am

Der Riddle musterte die junge Hexe mit einem Ausdruck von Belustigung, oder war da eine Spur von Anerkennung, bevor er zurückgab: "Sich von den den albernen Schranken zu befreien die gewöhnliche Sterbliche 'Moral' nennen, und die doch keinen anderen Zweck verfolgen als ihren Ängsten zu schmeicheln schärft den Blick für das Wesentliche, in der Tat.", der Schulsprecher hatte bei diesen Worten ein Funkeln in den Amethystaugen das ebenso sehr Humor wie gedankenlose Grausamkeit sein mochte. Möglicherweise war es auch beides, oder bei Valentin Riddle ließen sich diese Dinge nicht voneinander trennen, eine sichere Antwort auf diese Frage hätte der Ravenclaw nur jemand geben können, der den seltsamen Slytherin näher kannte.
"Die Welt durch die wir uns bewegen ist die, die wir uns erträumen. Vorausgesetzt man verfügt über die Willens- und Imaginationskraft sie nach eigenem Gusto zu formen.", bei diesen Worten wurde der Tonfall Valentins ernst, und sein Blick fixierte den Valeries.
"Magie ist nichts anderes als die beneidenswerte Gabe die Grenze zwischen Vorstellung, zwischen Traum, und Wirklichkeit zu zerreißen. Schwache Geister scheitern dabei und finden auf allerlei absurde Arten ihr Ende, weshalb so viele Hexen und Zauberer zu gemurmelten Beschwörungen greifen wenn sie versuchen eine Tür zu durchschreiten oder ihren Teller abzuräumen.", Verachtung strich über das makellose Gesicht, wie ein Schatten an einem schönen Sommertag.
"Ihr sagt ich würde Euch auf Wege führen, fern von Sitte und Anstand...", es schien nicht als sei Riddle ob dieser Unterstellung beleidigt, "Doch in Wahrheit zeige ich Euch nur einen Weg heraus aus dem Gefängnis, welches Ihr um Euch selbst errichtet habt in dem Bestreben, die Grausamkeiten der äußeren Welt von eurem zarten Kern fortzuhalten.", vertraute er ihr gerade einen seltenen Blick in seine eigene Gedankenwelt an oder war dies eine Art Predigt die zu halten er gewohnt war? Die träge, fast schon zögerliche, Art und Weise mit der Val sprach verkomplizierte eine Einschätzung seiner Intention, doch es lag eine solche Sicherheit in seinen Worten, als sei dies nicht etwa seine Meinung sondern eine fundamentale Tatsache des Seins. Der Schulsprecher war Valerie jetzt sehr nahe, und betrachtete ihre Mimik mit einer Mischung aus Neugierde, Belustigung und etwas, das bei ihm vermutlich Mitgefühl am nähesten kam. "Eure Vergangenheit ist eine klaffende Wunde in Eurer Seele, Valerie.", er schüttelte leicht das schöne Haupt und legte den Kopf schräg: "Nicht das Waisenhaus, sondern...das hier. Ihr trauert der verlorenen Zeit nach, doch das macht Euch schwach. Und verletzlich.", Valentin seufzte leise: "Ihr hängt Dingen nach die weit außerhalb eurer Reichweite liegen und nennt das vermutlich Bewahrung eines wichtigen Tages in eurem Leben, oder so.", jetzt lag eindeutig Spott in seinen Worten, wenn auch nicht in seiner engelsgleichen Stimme. "Und doch stehe ich hier, in dieser intimen Erinnerung, nicht weil ich mit Legilimentik eure geistigen Barrieren überwältigt hätte sondern weil Ihr es insgeheim wünscht.", der Schulsprecher hob die linke Hand und fuhr Valerie mit einer zarten Bewegung durch das rabenschwarze Haar. "Weil ihr insgeheim hofft, dass ich Euch von eurem Schmerz befreien kann.", der Erbe Slytherins lächelte sanft: "Wahrlich, mich dauert der Gedanke, dass ein rohes Juwel wie du Trost nur in den Echos toter Glücksmomente zu finden vermag. Asche...", Val seufzte wieder und berührte mit der linken Hand die Sanduhr, die er Ms. Philbrick nach ihrem Duel geschenkt hatte. "Doch ich habe heute die Glut in dieser Asche gesehen, und wo Glut ist kann Feuer werden.", sein Lächeln wurde eine Spur breiter und seine Augen lösten sich nicht einmal für einen Augenblick von den Saphiren der Ravenclaw.
"Befrei dich, Valerie.", hauchte Valentin und beugte sich dabei vor, bis sein Mund fast ihr Ohr berührt hätte: "Lass die Vergangenheit sterben und gemeinsam werden wir aus ihrer Asche deine flammende Zukunft aufsteigen lassen wie einen Phönix."
Während der Schulsprecher gesprochen hatte waren dunkle Wolken über dem kleinen Dorf aufgezogen und ein diffuses, zwielichtiges Leuchten hüllte den Platz in seinen halb bezaubernden, halb bedrohlichen orange-roten Schein. Der Wind war aufgefrischt und zerrte an den beiden Hogwartsschülern und ihren Mähnen, schwarz und gold vermischten sich in der Brise wie die Mähne eines chinesischen Drachen. Ein Sturm musste aufziehen, das verriet die prickelnde, unstete Atmosphäre in der Luft.
"Du hast Angst loszulassen.", stellte der Riddle fest und es schien eine der seltenen Gelegenheiten bei denen tatsächlich so etwas wie aufrichtiges Verständnis in seinen mild vorgebrachten Worten lag. "Denn du weißt nicht ob du den Sturz überleben wirst, du weißt nicht einmal wo du aufschlagen wirst und ob du dort wirklich etwas Neues finden kannst oder ob du allein in der Dunkelheit versinken müsstest, ohne die Erinnerungen an Licht und Wärme, die du einst hattest.", Valentin wandte seine unendlichen, alles verschlingenden Augen endlich von denen des Mädchens ab und sah hinauf zum Himmel, wobei es so schien als wandere ausnahmsweise seine Aufmerksamkeit nicht mit dem Blick mit.
"Vertraue mir, Valerie, und ich werde dir eine Welt zeigen in der du deine Träume Wirklichkeit werden lässt, eine Welt die frei von all den Fesseln, Mauern und Schranken ist die beschränkte Geister unseresgleichen aufzulegen versuchen.", irgendetwas an seinem Tonfall verriet, dass das so ziemlich jeden einschloss der sich nicht mit auf diese Reise in eine Welt ohne Grenzen begeben wollte, doch wieder klang Valentin so als spräche er eine der fundamentalen Wahrheiten des Universums aus.[/b]
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